Wie hat sich eigentlich die Welt der Social Media entwickelt und warum ist das einst so hochgelobte Business Netzwerk jetzt nur noch ein billiger Sammelplatz für sinnlose Posts und KI-generierten Müll ?
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                                Michael Sieg:
                            
                            
Hallo meine Lieben und willkommen zur ersten Folge von Weight what? Heute mit dem Thema LinkedIn beziehungsweise Social Media und was daraus irgendwie geworden ist am direkten Beispiel von LinkedIn. Kurz zur Vorgeschichte, wer meckert jetzt und beschwert sich jetzt über das ganze Thema? Ich bin jemand, der in den Achtzigern geboren wurde, in der Jahrtausendwende in seiner Jugend war, sprich der klassische Millennial, ergo ich hab das komplette Internet, die komplette Technik, alles mitgemacht, war, würde ich sagen, immer dabei, andere nennen das auch so schön Digital Native und hab damit auch die komplette Werdegang, den kompletten Werdegang von Social Media mitbekommen.
                        
Angefangen bei Plattformen wie Lokalisten, wer kennt wen, den kompletten VZ Netzwerken, über Facebook, über Instagram, über Whatsapp bis hin zu TikTok und der ganzen Adaptionen dieser Thematik in der Businesswelt und glaubt mir, am Ende wurd's denn richtig schlimm. Aber gut, fangen wir mal am Anfang an. Was war zuerst da? Abgesehen von irgendwelchen Messaging groups und dergleichen, würde ich sagen, 1 der ersten großen sozialen Netzwerke oder die ersten großen sozialen Netzwerke waren die VZs, sprich meinVZ, StudiVZ, SchülerVZ, alles, was nicht bei 3 aufm Baum ist VZ und danach beziehungsweise parallel dazu gab's dann auch so was Schönes wie Knuddels, a k a Tinder in Putzigk für Kinder zur damaligen Zeit. Dann Wer kennt wen?
                        
Lokalisten wie gesagt und später Facebook. Lokalisten, was war das Coole daran? Man kam nur per Einladung rein, Sprich, wenn Du zum militärischen Kreis der Leute gehört hast, die eine Einladung zu zu Lokalisten bekommen haben, dann warst Du schon richtig cool dabei. Du warst Teil des Netzwerks, Du konntest andere Leute einladen und deine Erhabenheit und da geht's schon los mit der Neurose, hat dazu geführt, dass andere Teil des Netzwerks werden durften. Man hatte seinen Freundeskreis, man hatte automatisch seine eigene Bubble und man hat dafür gesorgt, dass da auch kein anderer reinkommt.
                        
Später, als dann, ja, als Lokalisten dann irgendwann beschlossen hat, Umsatz machen zu wollen und Reichweite generieren zu wollen, wurde das komplette Einladungssystem übern Haufen geschmissen und das Problem mit Social Media begann son bisschen, was damals an dieser Stelle noch nicht war, was andere Plattformen schon mehr hatten, nämlich jeder konnte sich registrieren, jeder konnte seine Inhalte irgendwo reinwerfen und das Ganze hat dann angefangen mit, wir packen Fotos rein, also Fotos von mir, Fotos von meinem Haustier, Foto von meiner Familie, Foto von meinem Kind, Foto davon, wie ich das Ganze fabriziert hab und allem anderen mehr.
                        
Ja und wo Bilder sind, sind vor allem auch Texte und wo Texte sind, sind vor allem auch Meinungen. Meinungen grundsätzlich super Sache, konstruktive Meinung, konstruktive Kritik, mega gute Sache. Problem an Social Media und wie wir nachher noch sehen werden, wurde das Ganze über die Zeit schlimmer, hat damals dort aber schon angefangen, ist die Tatsache, dass jeder seine Meinung äußern konnte, seinen Dünnpfiff ins Internet kotzen konnte und leider Gottes dafür meistens dann auch irgendwie eine Zielgruppe gefunden hat. Kurz gesagt, in den Neunzigern gab's in jedem kleinen Kaff den obligatorischen Dorf Depp, der rumgerannt ist und sich über irgendwelche Sachen beschwert hat von Regierung über Verschwörungen bis sonst wohin.
                        
Jeder hat sich gedacht, gut, mai, ist halt der Dorf Depp, lass man reden und irgendwann kam dann Social Media und die Dorfdeppen haben eine Bubble gefunden und eine Plattform und dann konnte Dorf Depp 1 mit Dorf Depp 2 reden und dann gab's die große Dorf Depp Community und genau das kennen wir heutzutage unter Klimaleugner, Flatirfer und so weiter und so weiter. Jo, was ist das Problem an der ganzen Sache? Es hat sich so was rauskristallisiert, es hat sich eine Hate Community rauskristallisiert, es wurde alles zu Tode gehatet, was irgendwie nicht bei 3 aufm Baum war und dann kamen große Netzwerke und haben das Ganze konsolidiert, sprich Mitte der Zweitausender, Facebook ist geboren.
                        
Ursprünglich, wir kennen das alle für eine Uni, für eine Uni Community, dann hatte jemand die glorreiche Idee, man kann das Ganze auch global aufziehen und 'n paar Monate später waren alle anderen Netzwerke komplett verweist und bei jedem, inklusive mir in den Profilen, stand nur noch drin Move to Facebook. So, da waren wir dann also. Facebook, das neue große Ding, der neue heiße Scheiß und endlich die Möglichkeit mit ganz, ganz vielen Leuten, egal ob man sie kennt oder nicht, in Kontakt zu sein. Am Anfang natürlich genauso gehütet und genauso zusammengebastelt wie die normalen Netzwerke, sprich, ich hab meine Community, ich hab meine Bubble, ich hab meine Leute, aber ich will doch auch wissen, was da son bisschen außerhalb ist und dementsprechend hat man dann angefangen, sich so sich die Freunde der Freunde anzuschauen, das Ganze zu verstärken, weiterzugehen, andere Fotos zu liken, das Leben anderer Leute anzuschauen, sich zu überlegen, warum geht's denen eigentlich auf einmal so gut? Warum warum tun alle so, als hätten sie das geilste Leben?
                        
Ja, und dann wurde die größte Krankheit der Menschheit geboren, der Influencer. Noch auf Facebook, wie wir gleich sehen werden auf den weiteren Plattformen auch nicht unbedingt besser, sondern tendenziell eher noch viel schlimmer, aber es ging los. Wir hatten die ersten Leute, die gepostet haben, wie geil ihr Leben ist, was sie alles erreicht haben, was sie gestern zum Mittagessen hatten, wie toll das Mittagessen aussah, dass sie kochen können, wie toll sie kochen können und irgendwann ist aus dem kompletten Informativen, ich geborene meinen Freunden irgendwie mal 'n bisschen Info, ein, hey, seht mich an, ich bin Gottes Geschenk an die Menschheit und Plattformen, gerade wie Facebook, haben das Ganze natürlich auch unterstützt, wo Du früher noch mit deinen Urlaubsfotos zum Nachbarn drüber gehen musstest und ihn persönlich belästigen musstest, damit er sich den Quatsch anschaut, hattest Du jetzt die Möglichkeit, das Ganze einfach auf Facebook zu packen und jeder konnte sich's anschauen.
                        
Und Du hattest die obligatorischen Likes, Krankheit Nummer 2 und Du hattest die Hates, die waren immer da. Hate is con hate, immer, jederzeit und seit es irgendwelches Zusammenleben gibt. Aber gut, wir hatten Facebook. Facebook wurde größer, Facebook wurde noch größer, Facebook hat aber irgendwas offenbar gebraucht, noch mehr Reichweite mit noch weniger Anstrengung zu generieren und dann kam Instagram. Kam zwar nicht von Facebook, wurde eingekauft, aber war dann im Endeffekt die Möglichkeit, Fotos zu posten, ohne sich Texte überlegen zu müssen oder mit ganz, ganz wenigen Texten und Hashtags?
                        
Hashtags sind toll. Hashtags sind eigentlich eine super Erfindung und eigentlich eine super Idee, weil ich kann meinem Hashtag folgen und krieg dann Inhalte, die den gleichen benutzen, sprich, ich folge irgendwas, das mich interessiert und krieg dann noch mehr Sachen, die mich interessieren. Dann haben die Menschen aber rausgefunden, dass Hashtags super für Reichweite sind und seitdem hast Du irgendwelche lustigen Bikini Bilder mit Hashtag Business, Hashtag Professional, Hashtag, was auch immer da drunter und Du kannst das Thema der ursprünglichen Intention, nämlich ich krieg mehr Inhalt von dem, der mich interessiert, komplett in der Pfeife rauchen.
                        
Ja, und was haben uns für die Influencer gemacht? Sie haben Bilder gepostet, viele Bilder, noch mehr Bilder. Irgendwann ging's dann so weit, dass ja gefühlt alles ausm Leben offengelegt wurde. Die Influencer wurden immer schlimmer, wurden immer mehr und jeder konnte Influencer sein und jeder konnte vor allem Fotos von sich hochladen. Sprich, man hatte ursprünglich mal angefangen bei 1 entspannten Social Media Bubble Themen, die einen interessieren, Communitys, die einen interessieren, hatte man dann irgendwann den Algorithmus, der beschlossen hat, ich schlag dir jetzt Sachen vor, die dich zu interessieren haben. Wurde mit der Zeit noch schlimmer, die heutigen Timelines kannst Du komplett vergessen, aber war damals schon schlimm genug.
                        
Timelinepflege hat begonnen und Influencer aussortieren. Influencer aussortieren heißt aber, die Herrschaften kriegen weniger Reichweite, sprich sie müssen sich was Neues überlegen, sprich es müssen noch bessere Hashtags her, es müssen noch mehr Sachen her und ja, wir müssen uns überlegen, wie wir noch mehr Leute für irgendeinen Quatsch begeistern können und nachdem das ganze Influencerthema auf Instagram dann richtig cool geworden ist und man auch vor allem entdeckt hat, man kann da auch Reels posten, sprich Videos, war die nächste logische Konsequenz. Man muss das Ganze noch 'n bisschen erweitern. Man muss das Ganze noch 'n bisschen verfallen und was wurde geboren? TikTok.
                        
Was ist TikTok? TikTok ist, na ja, TikTok ist eigentlich, also jetzt aus meiner persönlichen Sicht, der Grund dafür, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne 1 Menschen mittlerweile bei 1.3 Sekunden liegt und sich auch nicht mehr verbessert, weil egal was Du tust, Du schaust dir 'n Video an, Du schaust es dir sehr kurz an, dann wischst Du weiter, Du hast keine Verpflichtung mehr, dir irgendwas anzuschauen, Du hast keine Verpflichtung mehr, dir vor allem über irgendwas Gedanken zu machen. Du hast nur noch voll gepumpt mit irgendwelchen Zeug und das Problem daran ist unterschwellige Meinungsmache funktioniert erstaunlich gut, wie wir alle wissen. Heißt, wenn ich jemanden lang genug mit irgend 'ner Art Video aus irgend 'nem Themengebiet oder mit irgend 'ner Meinung vollballer, dann wird er die irgendwann auch annehmen. So, was haben wir jetzt für 'n Problem?
                        
Wir haben Facebook, wir haben Instagram, wir haben TikTok, wir haben also 3 verschiedene Möglichkeiten, Content zu posten, der die menschliche Aufmerksamkeitsspanne komplett ruiniert und dafür sorgt, dass ich Meinungsbildung innerhalb von Sekunden durchziehen kann, indem ich die Menschen einfach nur mäste mit irgendwelchen Schrott. Nachdem das allerdings 'n Thema war, das nicht nur Influencer erkannt haben, sondern wo vor allem auch Unternehmen erkannt haben, dass es noch was viel lukrativeres gibt, nämlich die Businesswelt, Hat's dann angefangen mit Plattformen wie Xing, wie LinkedIn und mit Sicherheit noch diversen anderen, auf die ich aber jetzt nicht eingehen will und ja, das Social Media für die Businesswelt war da und wurde am Anfang im krassen Kontrast, dankenswerterweise, zu beispielsweise Facebook so adaptiert, dass man nicht nur mit Leuten in Kontakt geblieben ist, weil man festgestellt hat, Chat und Plattformen sind wesentlich cooler und einfacher als E-Mails und komische alte Visitenkarten auf Papier, sondern man hat auch auf den Plattformen die Möglichkeit gehabt, einfach Informationen zu kriegen und zwar nicht, was hat mein Geschäftskontakt gestern Abend gegessen oder wo ist er jetzt gerade wieder im Urlaub unterwegs, sondern man hatte einfach die Möglichkeit zu sehen, wie entwickelt sich seine Company, was machen Sie an Projekten, was gibt's an interessanten Neuerungen aufm Markt und so weiter und so weiter.
                        
Das war eine richtig, richtig coole Zeit. Man hatte sein Profil, natürlich gab's so gewisse Profilneurosen und Menschen, die son bisschen wie auch in den Anfangszeiten von Facebook mehr über sich gepostet haben, aber der Fokus war einfach auf der Businesswelt und dann kam's, wie es kommen musste. LinkedIn wurde von Microsoft gekauft, es wurde ein Haufen Kohle reingepumpt und die Gesellschaft, die sich auf Plattformen wie Facebook, Instagram und neuerdings TikTok entwickelt hat, hat sich quasi auch auf LinkedIn etabliert. Xing außen vor, Xing hat in meinen Augen die Kurve gekriegt und hat sich neu orientiert, ob freiwilliger oder unfreiwillig dahin gestellt, aber ist ja jetzt aus meiner Sicht eher eine Jobplattform als eine Social Media Plattform.
                        
LinkedIn dagegen hat jetzt allerdings das große Problem, dass das mehr und mehr ein Mutant, Hybrid oder wie auch immer wir es nennen wollen, aus insbesondere Insta und TikTok geworden ist. Sprich, was machen die Leute? Sie posten Fotos von sich und glaubt mir, sie posten verdammt viele Fotos von sich. Wenn ich durch meine Timeline scroll, sehe ich mehr Fotos, in denen drinsteht, schaut mich an, wie toll ich bin unterm Strich. Als irgendwelche interessanten Infos vom Markt oder sonst irgendwas und wir haben den klassischen Personenkult, wie wir ihn auch auf Insta haben, haben wir jetzt auch auf LinkedIn. Kurz gesagt, irgendjemand postet irgendwelches Zeug?
                        
Du darfst ihn nicht kritisieren. Du musst es liken. Du hast keine Möglichkeit, in den Reactions zu sagen, interessiert mich nicht oder finde ich doof, sondern Du hast, glaube ich, 8 Möglichkeiten zu sagen, ich find's super, ich find's wunderbar, ich unterstütz das, bla bla bla. Und warum? Weil keiner mehr mit Kritik umgehen kann, weil sobald Du irgendwas kritisierst, Du Personan und Grater bist, keiner dich mehr mag und dein Social Scoring nenne ich's jetzt einfach mal auf dem Plattformfeld. Sprich, es gab da mal sone schöne Black Mirror Folge, in der Social Scoring die einzige Möglichkeit oder die einzige Währung ist, sein Leben überhaupt hinzukriegen.
                        
So kommt's mir mittlerweile auch auf diesen Plattformen vor, weil Du in dem Moment, in dem Du etwas Böses schreibst, unten durch bist, wenn Du irgendwas nicht likest, kommen Fragen wie, hast Du es nicht gelesen? Warum hast Du nicht reagiert? Warum likest Du es nicht? Du musst Leuten sagen, wie toll sie sind und zwar unter möglichst jedem Post. Warum? Einfach nur, Personenkult zu betreiben und der Personenkult, wenn man selber zu uninteressant ist, bedeutet, man postet Bilder von irgendwelchen Menschen, die irgendwas in dem Leben geschafft haben, möglichst mehr als sich selber die Schuhe zu binden und halb die, weil es ist wichtig, irgendwas zu posten, das Likes generiert, Dass das Ganze auf normalen Social Media Plattformen wichtig ist und dass Likes Sponsorings sind und dass Likes einfach dazu führen, dass Leute als Content Creator und dergleichen Geld verdienen, ist ja super, aber muss das wirklich auf Businessplattformen sein? Was verdiene ich denn, wenn mein Beitrag tausendmal gelikt wird? Das interessiert doch kein Schwein, aber gut, dahingestellt, so ist es halt mittlerweile.
                        
Auf der anderen Seite hast Du dann auch noch so tolle Sachen wie KI Bilder oder KI Inhalte oder Bilder aus irgendeinem Urlaub mit 'ner Caption drunter, die offensichtlich von ChatGPT geschrieben wurde, weil das einzige, was Du da rauslesen kannst, ist, ich hatte keinen Bock mehr irgendwas zu überlegen, hey ChatGPT, schreib mir irgendeinen Bullshit, der möglichst wichtig klingt oder Du hast Inhalte, die sub pseudo tiefgründig sind mit, hey, schaut mal, ich hab mir gestern die Wellen angeschaut und musste an die Vergänglichkeit denken und so weiter und so weiter, also mit anderen Worten, völliger geistiger Dünnpfiff, Hauptsache man hat was gepostet oder meine absoluten Favorite, Profilbilder, die aussehen wie frisch von OnlyFans.
                        
Also ganz im Ernst, wer hat das noch nicht, dass ein Olga aus Weißrussland angeschrieben hat, die ausgesehen hat, als wär sie gerade beim letzten Dreh ausgebrochen und dir irgendwas erzählen wollte, wie gut mit ihrer Idee die Back up Strategie für deinen SAS Unternehmen ist oder wie Du schnell möglichst viele Kunden generieren kannst, obwohl Du nichts hast, von nichts kommst und eigentlich noch nicht mal 'n Produkt hast, aber sie kann das, sie kann das mit Sicherheit oder sie besorgt dir Personal oder sie besorgt dir irgendwas anderes, aber ganz im Ernst Fake Profile Riesenproblem.
                        
Ist gefühlt auch mittlerweile hier wesentlich schlimmer als auf anderen Plattformen. Und das Letzte, was ich sagen muss, was mir auch ständig wieder übern Weg läuft, sind im Endeffekt TikToks oder TikTok Videos oder vereinzelt auch 'n paar Instagram Reels, die einfach repostet werden und unter die deine Caption drunter kommt wie der Unterschied zwischen effizientem Arbeiten und ineffizientem Arbeiten oder work smart not hart und so weiter und so weiter. Ganz ehrlich, wenn Work smart not hart bedeutet, ich gehe her, lade mir irgend 'nem Video von TikTok runter, poste es auf LinkedIn und schreib genau diese Caption drüber und hab damit Erfolg, dann muss ich sagen, läuft hier irgendwas ganz gewaltig falsch.
                        
Das ist genau das Gleiche wie Geschäftsführer oder Möchtegern Geschäftsführer x y, postet 'n Bild von sich aus dem Urlaub oder von seiner Geschäftsreise und schreibt drunter, wie wichtig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder die klassische Work Life Balance ist und Du genau weißt, er hat seine Familie zum letzten Mal vor 3 Monaten gesehen und postet es nur, damit seine Frau überhaupt noch 'n Lebenszeichen von ihm kriegt. Das Ganze ist leider Gottes das, zu dem Social Media und vor allem Social Media im Business geworden sind. Von dem klassischen Social Media erwarte ich nichts anderes. Da, wo sich tonnenweise Privatleute treffen, da kann von mir aus völlige Grütze existieren, da kann sich jeder gegenseitig hoch loben oder was auch immer, aber bitte, bitte, bitte, kriegen wir es irgendwie hin, dass wir zumindest in der Geschäftswelt das Ganze mal wieder 'n bisschen professioneller handhaben und dieser unnötige und sinnlose Personenkult und dieses unnötig tiefgründige einfach verschwinden kann und keine Reichweite mehr kriegt, das wär echt 'n Träumchen.
                        
Aber gut, in diesem Sinne muss ich sagen, so viel zur ersten Folge. Ich wünsche euch viel Spaß, ich hoffe, euch hat das Ganze gefallen. Habt einen schönen Tag, schönen Abend, schönen Morgen, je nachdem, wann ihr's hört und wir hören uns zur nächsten Folge. Bis dann. Tschau, tschau. Free Audio Postproduction bei Ofonic dot com.
    Hallo meine Lieben und willkommen zur ersten Folge von Weight what? Heute mit dem Thema LinkedIn beziehungsweise Social Media und was daraus irgendwie geworden ist am direkten Beispiel von LinkedIn. Kurz zur Vorgeschichte, wer meckert jetzt und beschwert sich jetzt über das ganze Thema? Ich bin jemand, der in den Achtzigern geboren wurde, in der Jahrtausendwende in seiner Jugend war, sprich der klassische Millennial, ergo ich hab das komplette Internet, die komplette Technik, alles mitgemacht, war, würde ich sagen, immer dabei, andere nennen das auch so schön Digital Native und hab damit auch die komplette Werdegang, den kompletten Werdegang von Social Media mitbekommen.
Angefangen bei Plattformen wie Lokalisten, wer kennt wen, den kompletten VZ Netzwerken, über Facebook, über Instagram, über Whatsapp bis hin zu TikTok und der ganzen Adaptionen dieser Thematik in der Businesswelt und glaubt mir, am Ende wurd's denn richtig schlimm. Aber gut, fangen wir mal am Anfang an. Was war zuerst da? Abgesehen von irgendwelchen Messaging groups und dergleichen, würde ich sagen, 1 der ersten großen sozialen Netzwerke oder die ersten großen sozialen Netzwerke waren die VZs, sprich meinVZ, StudiVZ, SchülerVZ, alles, was nicht bei 3 aufm Baum ist VZ und danach beziehungsweise parallel dazu gab's dann auch so was Schönes wie Knuddels, a k a Tinder in Putzigk für Kinder zur damaligen Zeit. Dann Wer kennt wen?
Lokalisten wie gesagt und später Facebook. Lokalisten, was war das Coole daran? Man kam nur per Einladung rein, Sprich, wenn Du zum militärischen Kreis der Leute gehört hast, die eine Einladung zu zu Lokalisten bekommen haben, dann warst Du schon richtig cool dabei. Du warst Teil des Netzwerks, Du konntest andere Leute einladen und deine Erhabenheit und da geht's schon los mit der Neurose, hat dazu geführt, dass andere Teil des Netzwerks werden durften. Man hatte seinen Freundeskreis, man hatte automatisch seine eigene Bubble und man hat dafür gesorgt, dass da auch kein anderer reinkommt.
Später, als dann, ja, als Lokalisten dann irgendwann beschlossen hat, Umsatz machen zu wollen und Reichweite generieren zu wollen, wurde das komplette Einladungssystem übern Haufen geschmissen und das Problem mit Social Media begann son bisschen, was damals an dieser Stelle noch nicht war, was andere Plattformen schon mehr hatten, nämlich jeder konnte sich registrieren, jeder konnte seine Inhalte irgendwo reinwerfen und das Ganze hat dann angefangen mit, wir packen Fotos rein, also Fotos von mir, Fotos von meinem Haustier, Foto von meiner Familie, Foto von meinem Kind, Foto davon, wie ich das Ganze fabriziert hab und allem anderen mehr.
Ja und wo Bilder sind, sind vor allem auch Texte und wo Texte sind, sind vor allem auch Meinungen. Meinungen grundsätzlich super Sache, konstruktive Meinung, konstruktive Kritik, mega gute Sache. Problem an Social Media und wie wir nachher noch sehen werden, wurde das Ganze über die Zeit schlimmer, hat damals dort aber schon angefangen, ist die Tatsache, dass jeder seine Meinung äußern konnte, seinen Dünnpfiff ins Internet kotzen konnte und leider Gottes dafür meistens dann auch irgendwie eine Zielgruppe gefunden hat. Kurz gesagt, in den Neunzigern gab's in jedem kleinen Kaff den obligatorischen Dorf Depp, der rumgerannt ist und sich über irgendwelche Sachen beschwert hat von Regierung über Verschwörungen bis sonst wohin.
Jeder hat sich gedacht, gut, mai, ist halt der Dorf Depp, lass man reden und irgendwann kam dann Social Media und die Dorfdeppen haben eine Bubble gefunden und eine Plattform und dann konnte Dorf Depp 1 mit Dorf Depp 2 reden und dann gab's die große Dorf Depp Community und genau das kennen wir heutzutage unter Klimaleugner, Flatirfer und so weiter und so weiter. Jo, was ist das Problem an der ganzen Sache? Es hat sich so was rauskristallisiert, es hat sich eine Hate Community rauskristallisiert, es wurde alles zu Tode gehatet, was irgendwie nicht bei 3 aufm Baum war und dann kamen große Netzwerke und haben das Ganze konsolidiert, sprich Mitte der Zweitausender, Facebook ist geboren.
Ursprünglich, wir kennen das alle für eine Uni, für eine Uni Community, dann hatte jemand die glorreiche Idee, man kann das Ganze auch global aufziehen und 'n paar Monate später waren alle anderen Netzwerke komplett verweist und bei jedem, inklusive mir in den Profilen, stand nur noch drin Move to Facebook. So, da waren wir dann also. Facebook, das neue große Ding, der neue heiße Scheiß und endlich die Möglichkeit mit ganz, ganz vielen Leuten, egal ob man sie kennt oder nicht, in Kontakt zu sein. Am Anfang natürlich genauso gehütet und genauso zusammengebastelt wie die normalen Netzwerke, sprich, ich hab meine Community, ich hab meine Bubble, ich hab meine Leute, aber ich will doch auch wissen, was da son bisschen außerhalb ist und dementsprechend hat man dann angefangen, sich so sich die Freunde der Freunde anzuschauen, das Ganze zu verstärken, weiterzugehen, andere Fotos zu liken, das Leben anderer Leute anzuschauen, sich zu überlegen, warum geht's denen eigentlich auf einmal so gut? Warum warum tun alle so, als hätten sie das geilste Leben?
Ja, und dann wurde die größte Krankheit der Menschheit geboren, der Influencer. Noch auf Facebook, wie wir gleich sehen werden auf den weiteren Plattformen auch nicht unbedingt besser, sondern tendenziell eher noch viel schlimmer, aber es ging los. Wir hatten die ersten Leute, die gepostet haben, wie geil ihr Leben ist, was sie alles erreicht haben, was sie gestern zum Mittagessen hatten, wie toll das Mittagessen aussah, dass sie kochen können, wie toll sie kochen können und irgendwann ist aus dem kompletten Informativen, ich geborene meinen Freunden irgendwie mal 'n bisschen Info, ein, hey, seht mich an, ich bin Gottes Geschenk an die Menschheit und Plattformen, gerade wie Facebook, haben das Ganze natürlich auch unterstützt, wo Du früher noch mit deinen Urlaubsfotos zum Nachbarn drüber gehen musstest und ihn persönlich belästigen musstest, damit er sich den Quatsch anschaut, hattest Du jetzt die Möglichkeit, das Ganze einfach auf Facebook zu packen und jeder konnte sich's anschauen.
Und Du hattest die obligatorischen Likes, Krankheit Nummer 2 und Du hattest die Hates, die waren immer da. Hate is con hate, immer, jederzeit und seit es irgendwelches Zusammenleben gibt. Aber gut, wir hatten Facebook. Facebook wurde größer, Facebook wurde noch größer, Facebook hat aber irgendwas offenbar gebraucht, noch mehr Reichweite mit noch weniger Anstrengung zu generieren und dann kam Instagram. Kam zwar nicht von Facebook, wurde eingekauft, aber war dann im Endeffekt die Möglichkeit, Fotos zu posten, ohne sich Texte überlegen zu müssen oder mit ganz, ganz wenigen Texten und Hashtags?
Hashtags sind toll. Hashtags sind eigentlich eine super Erfindung und eigentlich eine super Idee, weil ich kann meinem Hashtag folgen und krieg dann Inhalte, die den gleichen benutzen, sprich, ich folge irgendwas, das mich interessiert und krieg dann noch mehr Sachen, die mich interessieren. Dann haben die Menschen aber rausgefunden, dass Hashtags super für Reichweite sind und seitdem hast Du irgendwelche lustigen Bikini Bilder mit Hashtag Business, Hashtag Professional, Hashtag, was auch immer da drunter und Du kannst das Thema der ursprünglichen Intention, nämlich ich krieg mehr Inhalt von dem, der mich interessiert, komplett in der Pfeife rauchen.
Ja, und was haben uns für die Influencer gemacht? Sie haben Bilder gepostet, viele Bilder, noch mehr Bilder. Irgendwann ging's dann so weit, dass ja gefühlt alles ausm Leben offengelegt wurde. Die Influencer wurden immer schlimmer, wurden immer mehr und jeder konnte Influencer sein und jeder konnte vor allem Fotos von sich hochladen. Sprich, man hatte ursprünglich mal angefangen bei 1 entspannten Social Media Bubble Themen, die einen interessieren, Communitys, die einen interessieren, hatte man dann irgendwann den Algorithmus, der beschlossen hat, ich schlag dir jetzt Sachen vor, die dich zu interessieren haben. Wurde mit der Zeit noch schlimmer, die heutigen Timelines kannst Du komplett vergessen, aber war damals schon schlimm genug.
Timelinepflege hat begonnen und Influencer aussortieren. Influencer aussortieren heißt aber, die Herrschaften kriegen weniger Reichweite, sprich sie müssen sich was Neues überlegen, sprich es müssen noch bessere Hashtags her, es müssen noch mehr Sachen her und ja, wir müssen uns überlegen, wie wir noch mehr Leute für irgendeinen Quatsch begeistern können und nachdem das ganze Influencerthema auf Instagram dann richtig cool geworden ist und man auch vor allem entdeckt hat, man kann da auch Reels posten, sprich Videos, war die nächste logische Konsequenz. Man muss das Ganze noch 'n bisschen erweitern. Man muss das Ganze noch 'n bisschen verfallen und was wurde geboren? TikTok.
Was ist TikTok? TikTok ist, na ja, TikTok ist eigentlich, also jetzt aus meiner persönlichen Sicht, der Grund dafür, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne 1 Menschen mittlerweile bei 1.3 Sekunden liegt und sich auch nicht mehr verbessert, weil egal was Du tust, Du schaust dir 'n Video an, Du schaust es dir sehr kurz an, dann wischst Du weiter, Du hast keine Verpflichtung mehr, dir irgendwas anzuschauen, Du hast keine Verpflichtung mehr, dir vor allem über irgendwas Gedanken zu machen. Du hast nur noch voll gepumpt mit irgendwelchen Zeug und das Problem daran ist unterschwellige Meinungsmache funktioniert erstaunlich gut, wie wir alle wissen. Heißt, wenn ich jemanden lang genug mit irgend 'ner Art Video aus irgend 'nem Themengebiet oder mit irgend 'ner Meinung vollballer, dann wird er die irgendwann auch annehmen. So, was haben wir jetzt für 'n Problem?
Wir haben Facebook, wir haben Instagram, wir haben TikTok, wir haben also 3 verschiedene Möglichkeiten, Content zu posten, der die menschliche Aufmerksamkeitsspanne komplett ruiniert und dafür sorgt, dass ich Meinungsbildung innerhalb von Sekunden durchziehen kann, indem ich die Menschen einfach nur mäste mit irgendwelchen Schrott. Nachdem das allerdings 'n Thema war, das nicht nur Influencer erkannt haben, sondern wo vor allem auch Unternehmen erkannt haben, dass es noch was viel lukrativeres gibt, nämlich die Businesswelt, Hat's dann angefangen mit Plattformen wie Xing, wie LinkedIn und mit Sicherheit noch diversen anderen, auf die ich aber jetzt nicht eingehen will und ja, das Social Media für die Businesswelt war da und wurde am Anfang im krassen Kontrast, dankenswerterweise, zu beispielsweise Facebook so adaptiert, dass man nicht nur mit Leuten in Kontakt geblieben ist, weil man festgestellt hat, Chat und Plattformen sind wesentlich cooler und einfacher als E-Mails und komische alte Visitenkarten auf Papier, sondern man hat auch auf den Plattformen die Möglichkeit gehabt, einfach Informationen zu kriegen und zwar nicht, was hat mein Geschäftskontakt gestern Abend gegessen oder wo ist er jetzt gerade wieder im Urlaub unterwegs, sondern man hatte einfach die Möglichkeit zu sehen, wie entwickelt sich seine Company, was machen Sie an Projekten, was gibt's an interessanten Neuerungen aufm Markt und so weiter und so weiter.
Das war eine richtig, richtig coole Zeit. Man hatte sein Profil, natürlich gab's so gewisse Profilneurosen und Menschen, die son bisschen wie auch in den Anfangszeiten von Facebook mehr über sich gepostet haben, aber der Fokus war einfach auf der Businesswelt und dann kam's, wie es kommen musste. LinkedIn wurde von Microsoft gekauft, es wurde ein Haufen Kohle reingepumpt und die Gesellschaft, die sich auf Plattformen wie Facebook, Instagram und neuerdings TikTok entwickelt hat, hat sich quasi auch auf LinkedIn etabliert. Xing außen vor, Xing hat in meinen Augen die Kurve gekriegt und hat sich neu orientiert, ob freiwilliger oder unfreiwillig dahin gestellt, aber ist ja jetzt aus meiner Sicht eher eine Jobplattform als eine Social Media Plattform.
LinkedIn dagegen hat jetzt allerdings das große Problem, dass das mehr und mehr ein Mutant, Hybrid oder wie auch immer wir es nennen wollen, aus insbesondere Insta und TikTok geworden ist. Sprich, was machen die Leute? Sie posten Fotos von sich und glaubt mir, sie posten verdammt viele Fotos von sich. Wenn ich durch meine Timeline scroll, sehe ich mehr Fotos, in denen drinsteht, schaut mich an, wie toll ich bin unterm Strich. Als irgendwelche interessanten Infos vom Markt oder sonst irgendwas und wir haben den klassischen Personenkult, wie wir ihn auch auf Insta haben, haben wir jetzt auch auf LinkedIn. Kurz gesagt, irgendjemand postet irgendwelches Zeug?
Du darfst ihn nicht kritisieren. Du musst es liken. Du hast keine Möglichkeit, in den Reactions zu sagen, interessiert mich nicht oder finde ich doof, sondern Du hast, glaube ich, 8 Möglichkeiten zu sagen, ich find's super, ich find's wunderbar, ich unterstütz das, bla bla bla. Und warum? Weil keiner mehr mit Kritik umgehen kann, weil sobald Du irgendwas kritisierst, Du Personan und Grater bist, keiner dich mehr mag und dein Social Scoring nenne ich's jetzt einfach mal auf dem Plattformfeld. Sprich, es gab da mal sone schöne Black Mirror Folge, in der Social Scoring die einzige Möglichkeit oder die einzige Währung ist, sein Leben überhaupt hinzukriegen.
So kommt's mir mittlerweile auch auf diesen Plattformen vor, weil Du in dem Moment, in dem Du etwas Böses schreibst, unten durch bist, wenn Du irgendwas nicht likest, kommen Fragen wie, hast Du es nicht gelesen? Warum hast Du nicht reagiert? Warum likest Du es nicht? Du musst Leuten sagen, wie toll sie sind und zwar unter möglichst jedem Post. Warum? Einfach nur, Personenkult zu betreiben und der Personenkult, wenn man selber zu uninteressant ist, bedeutet, man postet Bilder von irgendwelchen Menschen, die irgendwas in dem Leben geschafft haben, möglichst mehr als sich selber die Schuhe zu binden und halb die, weil es ist wichtig, irgendwas zu posten, das Likes generiert, Dass das Ganze auf normalen Social Media Plattformen wichtig ist und dass Likes Sponsorings sind und dass Likes einfach dazu führen, dass Leute als Content Creator und dergleichen Geld verdienen, ist ja super, aber muss das wirklich auf Businessplattformen sein? Was verdiene ich denn, wenn mein Beitrag tausendmal gelikt wird? Das interessiert doch kein Schwein, aber gut, dahingestellt, so ist es halt mittlerweile.
Auf der anderen Seite hast Du dann auch noch so tolle Sachen wie KI Bilder oder KI Inhalte oder Bilder aus irgendeinem Urlaub mit 'ner Caption drunter, die offensichtlich von ChatGPT geschrieben wurde, weil das einzige, was Du da rauslesen kannst, ist, ich hatte keinen Bock mehr irgendwas zu überlegen, hey ChatGPT, schreib mir irgendeinen Bullshit, der möglichst wichtig klingt oder Du hast Inhalte, die sub pseudo tiefgründig sind mit, hey, schaut mal, ich hab mir gestern die Wellen angeschaut und musste an die Vergänglichkeit denken und so weiter und so weiter, also mit anderen Worten, völliger geistiger Dünnpfiff, Hauptsache man hat was gepostet oder meine absoluten Favorite, Profilbilder, die aussehen wie frisch von OnlyFans.
Also ganz im Ernst, wer hat das noch nicht, dass ein Olga aus Weißrussland angeschrieben hat, die ausgesehen hat, als wär sie gerade beim letzten Dreh ausgebrochen und dir irgendwas erzählen wollte, wie gut mit ihrer Idee die Back up Strategie für deinen SAS Unternehmen ist oder wie Du schnell möglichst viele Kunden generieren kannst, obwohl Du nichts hast, von nichts kommst und eigentlich noch nicht mal 'n Produkt hast, aber sie kann das, sie kann das mit Sicherheit oder sie besorgt dir Personal oder sie besorgt dir irgendwas anderes, aber ganz im Ernst Fake Profile Riesenproblem.
Ist gefühlt auch mittlerweile hier wesentlich schlimmer als auf anderen Plattformen. Und das Letzte, was ich sagen muss, was mir auch ständig wieder übern Weg läuft, sind im Endeffekt TikToks oder TikTok Videos oder vereinzelt auch 'n paar Instagram Reels, die einfach repostet werden und unter die deine Caption drunter kommt wie der Unterschied zwischen effizientem Arbeiten und ineffizientem Arbeiten oder work smart not hart und so weiter und so weiter. Ganz ehrlich, wenn Work smart not hart bedeutet, ich gehe her, lade mir irgend 'nem Video von TikTok runter, poste es auf LinkedIn und schreib genau diese Caption drüber und hab damit Erfolg, dann muss ich sagen, läuft hier irgendwas ganz gewaltig falsch.
Das ist genau das Gleiche wie Geschäftsführer oder Möchtegern Geschäftsführer x y, postet 'n Bild von sich aus dem Urlaub oder von seiner Geschäftsreise und schreibt drunter, wie wichtig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder die klassische Work Life Balance ist und Du genau weißt, er hat seine Familie zum letzten Mal vor 3 Monaten gesehen und postet es nur, damit seine Frau überhaupt noch 'n Lebenszeichen von ihm kriegt. Das Ganze ist leider Gottes das, zu dem Social Media und vor allem Social Media im Business geworden sind. Von dem klassischen Social Media erwarte ich nichts anderes. Da, wo sich tonnenweise Privatleute treffen, da kann von mir aus völlige Grütze existieren, da kann sich jeder gegenseitig hoch loben oder was auch immer, aber bitte, bitte, bitte, kriegen wir es irgendwie hin, dass wir zumindest in der Geschäftswelt das Ganze mal wieder 'n bisschen professioneller handhaben und dieser unnötige und sinnlose Personenkult und dieses unnötig tiefgründige einfach verschwinden kann und keine Reichweite mehr kriegt, das wär echt 'n Träumchen.
Aber gut, in diesem Sinne muss ich sagen, so viel zur ersten Folge. Ich wünsche euch viel Spaß, ich hoffe, euch hat das Ganze gefallen. Habt einen schönen Tag, schönen Abend, schönen Morgen, je nachdem, wann ihr's hört und wir hören uns zur nächsten Folge. Bis dann. Tschau, tschau. Free Audio Postproduction bei Ofonic dot com.