07 September 2025
#Neuland Evolution: Social Media vom ersten mal online bis TikTok und darüber hinaus - E18
Wir diskutieren auch die Entwicklung von sozialen Medien von den frühen Plattformen wie Lokalisten und StudiVZ bis hin zu den heutigen Giganten wie Facebook und TikTok, reflektieren über die Veränderungen in der digitalen Welt und die Auswirkungen auf die Gesellschaft, einschließlich der Herausforderungen durch Hasskommentare und die Rolle von Algorithmen. Abschließend werfen wir einen Blick auf die mögliche Zukunft der sozialen Medien und die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der digitalen Kommunikation.
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Timecode
(00:00:06) Intro und Themensetzung
(00:01:54) Unsere Anfänge mit dem #Neuland
(00:06:20) Offline Social-Media
(00:11:09) Das erste, echte Social Network
(00:13:45) Lokalisten
(00:15:44) Facebook
(00:18:14) ICQ, Whatsapp und die Messenger
(00:24:53) Meta und die Datenkrake
(00:27:55) Google+ - Rise and Fail!
(00:32:09) Twitter (now X), Hetze und die Meinungsfreiheit
(00:43:12) TikTok, Youtube und der Sucht-Algorithmus
(00:47:04) Mehr Plattformen und Honorable Mentions
(00:51:44) Metaverse und was es hätte werden sollen
(00:53:29) Rechenleistung und Ressourcennutzung
(00:57:41) Old Men yellin' at Future!
(01:04:53) Zusammenfassung, Ausblick und Outro
Meine Damen und Herren, Weight What am Sonntag, heute mit Flo und Maike? Yeah. Aufm zweiten Andror funktioniert's. Wir haben uns im Rahmen unseres wichtigen Wochenmeetings
[00:00:21] Florian Haas:
Aber klar. Klar, wenn wir das so aufnehmen, dann denken wir vielleicht, dass Du da floh und ich der Maiki bist
[00:00:27] Michael Sieg:
sind bist Du Ja, ich glaub, nach den ganzen Folgen sollten Sie's mittlerweile gelernt haben. Und falls nicht, hört einfach die ersten 16 Folgen nach, dann lernt ihr es. So, wie gerade gesagt, im Rahmen unserer wichtigen Wochenplanungsmeetings, AKA, wir haben mal kurz 5 Minuten telefoniert und uns überlegt, was wir machen können, dass wir 10 Minuten vorher wieder über den Haufen werfen, kam heute das Thema Social Media. Kennt ihr aus 1 der alten Folgen, aus der quasi ersten Folge von mir solo? Jetzt das Ganze zusammen mit Flo. Flo hat an der Stelle dankenswerterweise auch wieder viel recherchiert Und wir fangen heute mal an mit Oper 1 und Oper 2, erzählen von den Anfängen des Internets.
Und Oh ja. Den ersten, ja, Boards und was es damals gab und natürlich der Tatsache, wie sind wir eigentlich ins Internet gekommen? Dieses komische Hashtag Neuland. Dann über so coole, ja, Plattformen wie Lokalisten, StudiVZ, wer sie noch kennt und WKW, kannte bei uns kein Schwein, kannte man nur Norden, bis hin zu den, ja, wie soll ich sagen, bis hin zu den coolen hippen, aktuellen Sachen wie TikTok, Dingen, die irgendwie überlebt haben wie LinkedIn und wie Google plus, dem kleinen ungeliebten Kind, das keiner haben wollte. Aber daher würd ich sagen, fangen wir mal an und Flo, erzähl doch mal von deinen Anfängen des Internets.
[00:01:54] Florian Haas:
Ich bin ja alt. Ich bin Baujahr 78. Sehr gut. Ich glaub, ich ich glaub, ich kam so das Jahr 96, glaub ich, kam ich zum Internet. Also mit 18. Es war, glaub ich, ungefähr mit 18, vielleicht 17. Ich weiß es gar nicht tatsächlich. Also es war vor der Jahrtausendwende noch, da gab's noch nichts wie Facebook oder so. Yahoo war damals die Suchmaschine gewesen. Oh ja. Und als als Internetprovider hat gab's bei mir IIV oder später IEVS in diesen Filz Kreis. Das war hier in der Gegend so ein ja privater Verein, die halt Bürgern aus der Umgebung gemacht haben, dass sie ins Internet kommen konnten ohne Telekom, ohne irgendwas.
Und ich hab grad nachgeschaut, IIV gibt's noch. Na ja, es ist vegetiert so halt wie 'n Zombie dahin. Ich hab noch meine tatsächlich meine alte E-Mail-Adresse gefunden, 'n Webserver. Ich konnt meine E-Mail-Adresse grade abrufen. Gott, das ist ein Blick in die Vergangenheit. Das war meine Einstieg. Und das Schlimmste war, Michael, Du weißt es ja, Einwahl Modem.
[00:03:11] Michael Sieg:
Die gute alte Zeit.
[00:03:13] Florian Haas:
Der sagt Ich war 'n, ich Ich war Politik Nerd. Okay. Und zum damaligen Zeitpunkt, na ja, Du Du bist Du bist 'n frisch, also bist im Jahr 96. Du wählst dich zum ersten Mal ins Internet ein. Du suchst erst einmal eine E-Mail-Adresse raus oder eine Webadresse raus, wo Du denkst, die könnte funktionieren. Juhu, man hat doch nicht die Berührungspunkte zu allem gehabt. So, und ich war 'n Politik Nerd. Also war die erste Webadresse, die ich in meinem Leben eingegeben hab, Whitehouse dot com. Ich wollt aufs Weiße Haus gehen, weil man war ja schließlich ja im Internet und konnte ja auch in Amerika drüben Webseiten anschauen. Das Problem ist, Du lagst gerade ganz genau, die offizielle Webseite ist Whitehouse
[00:04:00] Michael Sieg:
dot Gogh, für Government. Okay, wo bist Du rausgekommen auf 'ner Pornoseite? Ja. War so klar. Aber gut, an der Stelle mal so als Zwischeneinwurf. Was war grundsätzlich das Erste, was man in diesem komischen neuen Internet, wo Du die Möglichkeit hattest, auf alles zuzugreifen, auf das ganze Wissen der Welt, was war das Erste, was man aufgerufen hat? Schmuddelbildchen.
[00:04:23] Florian Haas:
Schmuddelbildchen. Nicht mal absichtlich. Ich hatte auch Angst. Pass auf, man war ja komplett neu. Man hat man hat nur gewusst, okay, die rufen dann, die die bezahlen dir, ich hab die Leitung aus der Wand rausgerissen. Meine Eltern runter haben gesagt, sollte auf Telefonrechnung irgendwas drauf sein. Es war ein Versehen. Und damals mal CT gelesen, ja, und solche Sachen. Da ist da mal sich wieder reingelesen. Das war noch vor Zeiten vor Wikipedia, das war ja vor allem Möglichen. Maik, Gott, sind wir alt. Wie war's denn bei dir? Bei mir war's
[00:04:55] Michael Sieg:
nicht Ende der Neunziger, bei mir war's tendenziell eher so 94 oder so was, als der Papa meines besten Kumpels, Schrägstrich Nachbar Schrägstrich meine quasi Zweiteltern angekommen ist und gemeint hat, Jungs, ihr seid jetzt 10, 11, da gibt's was Neues. Das heißt Internet. Dann hat er sich mit seinem geilen 14 Vierer Modem in das Internet eingewählt, also mit 'ner Geschwindigkeit, wo Du ja heute denkst, es ist irgendwie alles kaputt. Hat ich auch. Hat ich auch. Es war geil, weil wenn Du eine Seite geöffnet hast, konntest Du zuschauen, wie sich quasi Pixelzeilen aufbauen. Ja. Und er hat Bilder runterladen. Genau. Und er hat damals, ich glaub sogar auch Yahoo erst mal geöffnet, weil Yahoo war ja die Suchmaschine. Google gab's ja noch nicht. Genau. Und dann hat er irgendwas eingegeben, an das ich mich nicht mehr erinnere und am Ende des Tages hat sich irgendein Bild mit Comektierten aufgebaut.
Aber Du sitzt halt da, hast so einen erwachsenen Grinsen dasitzen, der den Kiddies was zeigen will an Schmuddelkram. Und dann brauchst Du gefühlt erst mal eine Stunde, bis das Ding aufgebaut ist. Und Du sitzt halt da und guckst dir die Zeilen an. Und dann bauen sich die Bilder ja erst mal in grobpixeln auf, dann in feineren Pixeln und am Ende, gut, hast Du ein fein gepixeltes Bild mit 300 mal 200 Pixeln oder so was. Also war schon Erlebnis. Und ja, ich sag mal, so was wie Social Media und so weiter hatten wir damals nicht. Das heißt, was haben wir gemacht? Wir waren im Internet unterwegs, also zwangsläufig auf Yahoo und später auch auf so coolen Sachen wie Altavista und Firewall, falls es dir noch was sagt. Ja, natürlich. Jeden Suchmaschinen, was alles irgendwie geschluckt wurde, als Google kam, haben dort unsere coolen Sachen rausgesucht und unser Social Media war im Endeffekt, wir haben den ganzen Bums runtergeladen, auf Disketten gepackt, weil wer kennt schon CDs?
Und das Ganze dann in der Schule verteilt oder zu Kumpels halt mitgenommen und bei denen ins Laufwerk rein und gezeigt, was man für coole Sachen gefunden hat. Das waren die Anfänge unserer Social Medias, bevor überhaupt irgend eine Plattform oder so was gekommen ist.
[00:07:07] Florian Haas:
Weißt Du noch dann später auch in den Nullerjahren? Er hat dann alles Mögliche an Filmen runtergesaugt, E-Miol und sonst irgendwas? Also es gab anders nie? Natürlich nicht. Und es gab einen, wir waren alle Treckies, Physiker und Studenten. Und der eine durfte daheim die doppelte i's, die N-Leitung benutzen. Der war Kanalbündelung, ja. Ja. Kanalbündelung. Also alles, wo von heute gekitzten wohl Lachen, heute reden wir ja über ganz andere
[00:07:42] Michael Sieg:
Downloadraten Ich wollt sagen, damals war Modem waren 56 Kilobit. Ja. Gestern waren 128 und mit Kanalbündungen warst Du ja nicht auf 256, sondern irgendwie 230 oder so was, weil's nicht die vollen Leitung erwischt hat. Aber Du warst der Kind. Ja, Du Du konntest Sachen runterladen. Also allein damals irgendwelche Fildownloads oder Songs oder was weiß ich, was man halt in Anfang der zweitausender damals gemacht hat. Das ging dann nicht mehr in 4 Stunden, sondern es ging in 30 Minuten. Und ich mein jetzt mal ganz ehrlich zum Thema Pirating Raubkopien und so weiter, das war halt damals irgendwie gefühlt gang und gäbe, bis dann dankenswerterweise das Zeug alles so günstig geworden ist, dass Du dir den Schrott einfach bei Apple TV und sonst wo kaufst. Das war halt damals Spotify sei Dank, braucht keiner mehr illegale Downloads,
[00:08:30] Florian Haas:
aber Also es klingt jetzt komisch, aber es klang schon irgendwie 'n bisschen wie der wilde Westen. Das war halt alles irgendwie möglich, was technisch irgendwie halt ging, ja? Ja, es lag aber auch mitunter daran, dass zum einen es kein sinnvolles Urheberrecht gab. Es kam ja
[00:08:42] Michael Sieg:
das deutsche Rechtssystem zieht ja irgendwie immer mit Neuerungen nach. Das heißt, Du hattest alles, was Du irgendwie im Internet gemacht hast, war gefühlt eine Grauzone. Dann hattest du Eltern, die sowieso keinen Strahl hatten, was du da tust. Also wenn ich mir überlegt, was ich alles im Internet gemacht hab, das Einzige, was meine Eltern wussten, war quasi der Binär Switch, ich kann telefonieren oder ich kann nicht telefonieren, weil die Leitung blockiert war Und ansonsten hattest Du komplett freie
[00:09:10] Florian Haas:
Möglichkeiten. Ja, die Zeiten. Was auch cool war, waren Netzwerke aufbauen. Also ich weiß nicht, ob Du's noch Also ich war so alt. Das erste Computernetzwerk, was ich mit aufgebaut hab, war mit BMC Kabel, Koaxialkabel, mit Terminierung hintendran.
[00:09:25] Michael Sieg:
Ja, wir hatten die Crossover Kabel noch eine Zeit lang, also hier direkt 'n PC zu PC. Serielleports waren das, glaub ich. Und dann aber schon RJ 45, weil bei uns die LAN Partys da Mitte der Neunziger so waren, dass wir auch angefangen haben, mit Switches zu bauen. Also wenn wir 5 Leute da hatten wir hatten schon Netzwerkkarten. Also wir hatten schon 100 Megabit.
[00:09:46] Florian Haas:
Na, der Moment, Netzwerkkarten hatten wir auch. Und das ist hinten halt dann den RJ 45 oder halt 'n Kokial Dingsbums. Nee, kurz hatten wir nicht mehr. Also bei uns waren's wirklich normale Lernkarten, wie man sie heute auch kennt. Und das war halt krass, weil es war halt wirklich, dass halt dann diese Starren Koaxialkabel dann halt, gab's auch seriellig schalten, muss es am Schluss dann richtig terminieren. Und dann natürlich später gab's dann die ersten Switches, ja, dann haben wir das richtig cool. Und auf einmal, musstest Du mit Windows 95, Windows 98 musstest Du da Netzwerke einrichten, Domäne, sonst irgendwas oder Netzwerk finden. Auf einmal, was cool Du konntest auf den Rechner vom anderen zugreifen.
Aber eigentlich, wir schweifen hier grade komplett ab vom Thema Gering für mich. Social Media.
[00:10:32] Michael Sieg:
Also dazu noch abschließend, das Coolste damals war, wenn Du eine LAN Party gemacht hast oder auf eine LAN Party gegangen bist. Die ersten 4 Stunden damit beschäftigt war's irgendwie 'n Netzwerk einzurichten, was nie funktioniert hat dank Windows. Und die restlichen Zeiten des ersten Tages damit beschäftigt warst, die Rechner der anderen Leute leer zu saugen. Und dann hast Du irgendwann mal zu zocken angefangen. Aber nachdem wir jetzt ganz viele Sachen von überall her gesammelt und auf unseren PCs hatten und auf Disketten hatten und später auch auf CDs hatten, sprich, wir unser kleines Social Media Netzwerk im Bekanntenkreis hatten.
Was war denn dein erstes wirkliches Social Netzwerk?
[00:11:13] Florian Haas:
Ich glaub, später erst wirklich die Lokalisten. Sind da später eingestiegen.
[00:11:19] Michael Sieg:
Lokal Ja, okay. Lokalisten war ja, war das Web 1 oder Web 2?
[00:11:25] Florian Haas:
Ja, ich glaub, Lokal? Web 1 ist wirklich Du Also wenn man Web, also es gibt ja die Definition Web 1 Punkt 0, Web 2 Punkt 0, Web 3 Punkt 0. Web 1 Punkt 0 war wirklich halt, Du konsumierst einfach nur, ja? Das ist so wie früher Bildschirmtext oder sonst irgendwas, ja. Wobei's ja nicht ganz stimmt, weil es gab ja damals auch schon Newscoups auch schon in in den Neunzigerjahren. Also aber sag ich mal, die überwiegende Mehrheit zu Beginn vom World Wide Web und Web 1 Punkt 0 ist halt wirklich, Du hast halt konsumiert, ja.
Und dann mit Lokalisten und später ja mit Facebook, also so auch dann die Geburtssub von Web 2 Punkt 0, würd ich es mal vielleicht sagen. StudiVZ. Was war's 'n bei dir? Bei mir war's,
[00:12:15] Michael Sieg:
ja gut, Lokalisten. Ich bin ja 2008 nach München gezogen, dementsprechend war Lokalisten dann das erste wirkliche Netzwerk hier. Ansonsten die ganzen Jahre davor, abgesehen jetzt, ist die Frage, ob man vom Gaming her Teamspeak und die ganzen Voicechats mit reinzählt oder halt auch schon Zeit durch die Gegend geschickt hast. Ansonsten waren's bei mir Chatrooms. Also was damals, was ganz groß war, war Chat for free. Ich weiß gar nicht, ob's die heute noch gibt. Und knuddles und dieser ganze Schrott da knuddles war schon Social Media. Genau. Also Netzwerk. Das waren so meine Anfänge und in Chat for free hab ich Tage verbracht.
Also übelst. Und da aber auch gerade, ich sag mal, diese Communitys waren cool, wenn Du insbesondere wie ich jetzt einfach mal 300 Kilometer aus der Heimat woanders hingezogen bist und Leute kennenlernen wolltest. Dafür waren die mega. Weil Du bist halt einfach in einen Jetroom reingegangen für München jetzt in dem Fall und hast angefangen, mit den Leuten zu labern. Und irgendwann hast Du dann immer gefunden, der auf deiner Wellenlänge war. Das war halt Ganz früher musstest Du quasi in eine Bar gehen, dann kam die schöne Millennial Generation, die einfach keinen Bock mehr auf Menschen hatte, sondern viel lieber zu Hause am PC war und oder die andere Hälfte davon, die Bock auf Menschen hatte und keine Ahnung hatte, was am PC war.
Und heutzutage ist ja Social Media im Endeffekt die Kontaktplattform Nummer 1. Ich mein, sonst hätte sich ja son Krampf auch wie Tinder und so weiter nie richtig etabliert.
[00:13:46] Florian Haas:
Ja, ich sag einmal, Lokalisten war schon cool, weil vor allem Du Du konntest nicht einfach Mitglied werden. Du musstest ja von einem aus der Community eingeladen werden. Und da war halt 'n tolles Gefühl. Klar, die haben jeden, glaub ich, aufgenommen,
[00:14:01] Michael Sieg:
vermute ich. Was gibt 'n Journalisten? Ja. War am Anfang relativ elitär, nur gegen Einladung. Genau. So Aber das konnte ich noch so. Ja, ja, genau. Aber der Punkt war ja also grade Lokalisten hat's ja so gemacht, Du hast jemanden Du musstest jemanden kennen, der dich einladen kann, dann kamst Du rein, da gab's ja keine zweite Hürde mehr oder so was. Und die Hürde, also diese Einladungshürde gefallen ist, glaub ich, erst mit der Übernahme durch ProSieben.
[00:14:29] Florian Haas:
Ja, ah, das war dann furchtbar. Beziehungsweise als Sie quasi die Investorengespräche
[00:14:33] Michael Sieg:
geführt haben und's dann drum ging, Sie brauchen jetzt mehr Nutzer und mehr Reichweite. Genau. Und danach konntest Du das ganze Netzwerk ja in die Tonne treten. Weil davor war's 'n richtig cooler Kreis.
[00:14:42] Florian Haas:
Ich war richtig, also ich war doch dieser elitäre Kreis, bin über übern Spätzle reingekommen, war ganz cool, ganz cool. Ich weiß auch nicht mehr, wann der Zeitpunkt war. Man hat viel auf Lokalisten Zeit verbracht, Aber irgendwann kam diese Abwanderungsbewegung weg von Lokalisten hin zu 'nem neuen Portal, was eben Facebook war. Und ich wollte aber nicht jedem Trend hinterherlaufen. Ich blieb noch auf Lokalisten, aber mal irgendwann haben sich die halt wirklich die ganzen Freunde alle da abgemeldet. Und der Letzte wollte es da auch nicht sein. Und dann bist Du dann auch auf Facebook gegangen. Ja, bei mir war's,
[00:15:23] Michael Sieg:
erst war's Lokalisten, dann ging's weiter mit Parallelbetrieb in Anführungszeichen. Je nachdem, wo Du, wie gesagt, Leute kennengelernt hast und wo die gewohnt haben, warst Du dann auf WKW, wenn Du Leute aus NRW hattest und dergleichen. Ja. Oder grade auf mein VZ, weil in StudiVZ und SchülerVZ bist als Erwachsener ja nicht reingekommen. Das feier ich bis heute noch. Und dann, ja, kam halt Facebook und Facebook hat halt mit allen anderen den Boden aufgewischt. Facebook kam raus, Facebook hatte geile Funktionen, war neu. Neu hat's sowieso immer funktioniert.
Und viele haben's ausprobiert. Und dann, wie auch bei mir, stand irgendwann auf allen anderen Plattformen in jedem Eintrag vom Profil nur noch Move to Facebook. Ja, aber aber das ist halt 'n Link, weil Und die und die Frage war aber,
[00:16:12] Florian Haas:
was hatte, also Link LinkedIn sag ich schon, Lokalisten. Lokalisten war eigentlich ziemlich cool. Die fand's auch nicht schlecht programmiert. Aber was wartet, was hat damals den Sog ausgemacht, auf Facebook zu gehen? Ich weiß es nicht mehr. Ich glaube Warte, ich schau mal kurz was nach.
[00:16:33] Michael Sieg:
Facebook kam 2004 raus, genau. Facebook kam 2004 raus und ging dann Ja, aber noch nicht in Deutschland. Nee, nee, noch nicht in Deutschland, kam dann aber später nach Deutschland und 2008. Genau, ich seh's hier grade. 2008 wurde Lokalisten für 25000000 von ProSieben Sat. 1 gekauft. Und damit Ja, genau. Weißt Du, was das Problem ist, weil Lokalisten nämlich in dem Moment instant scheiße wurde mit Werbung und allem. Und die ganzen Early Adopter, und da war ich halt auch dabei, hatten Ende 2 7, Anfang 2 8 quasi Facebook Beta mitgemacht. Das war 'n Netzwerk, das alles konnte, das alles mit drin hatte, das im Endeffekt von der Usability her ähnlich Lokalisten und den ganzen anderen war. Nur es ging da halt damals noch nicht aufn Sack. Weil da war noch kein Meta dahinter, da war noch gar nix großartig dahinter, es war nur 'n Uni Netzwerk oder halt 'n Social Network.
Das heißt, alles das, was bei Lokalisten genervt hat, war da nicht da. Und alles das, was cool war, war da. Deswegen sind halt alle rüber und es war halt dezentral. Es war nicht mehr konzentriert auf hier nur München, hier nur dies, hier nur das, hier nur jenes, sondern Du hattest alle Leute von überall, Du hattest coolere Profile und Du konntest dich einfach drauf austoben. Und es, ich sag mal, was, es gab damals eigentlich nur 2 große Sachen, die man hatte. Das eine war Facebook und das andere war ICQ. Und damit hattest Du alles. Oh. Weil Facebook hatte Facebook hatte den ganzen Social Media Quark und die Möglichkeit, Farmbild zu spielen, Mhm. Dass ja danach der richtige Boom wurde. Und ICQ war der Messenger und es hatte Lama Drift.
Die ganzen Lama Games, die waren super. Und damit warst Du halt entweder damit beschäftigt, auf Facebook zu posten oder mit deinen Freunden über ICQ irgend eine Lama Spiel zu spielen. Danke, jetzt hab ich wieder 'n Anruf von diesem kackten Nachrichtenton.
[00:18:27] Florian Haas:
Schon, gell? Das war der Ton bei ICQ. Aber
[00:18:30] Michael Sieg:
kurze Ah, ach. Kurzes Abschweifen zur ICQ. Es gab noch einen anderen Messenger, der sehr groß in Usa war und ich mein, damit jetzt nicht der Microsoft Messenger und der bei uns sehr stark vertreten war durch lustige Internet CDs, insbesondere zu Modemzeiten. Erinnerst Du dich noch, welchen Anbieter ich meinen könnte? Ein Anbieter, der dir immer CDs geschickt hat, wo draufstand, hier 120 Minuten gratis ins Internat. Oh, oh,
[00:18:58] Florian Haas:
oh, l. Genau.
[00:19:00] Michael Sieg:
Und es gab noch, es gab damals Oh, ich glaub, ja. 2 Genau, bin ich da schon drin oder was? Genau. Es gab damals 2 Fronten. Die einen ICQ Verfechter und die anderen IM Verfechter, also URL Instant Messenger. Genau. Dann so was ist die Fraktion relativ schnell weggestorben und also digital weggestorben. Und danach hattest Du noch ICQ versus MSN. Und MSN war ja eigentlich immer so dieser unliebsame Bruder. Es war ja das, was irgendwie in Windows mit integriert war, was wie den Internet Explorer jeder versucht hat, instant zu deinstallieren. Ja. Und ja, das waren das war aber auf der Chatseite sozusagen das Social Zeug.
Und ja, dann waren wir bei Facebook.
[00:19:45] Florian Haas:
Was haben wir dann eigentlich gemacht? Ja, Moment. Facebook, das war ja dann schon auch die Zeiten Web 2 Punkt 0, auf einmal hast Du angefangen zu interagieren. Das ist ja vorher auch schon. ICQ gab's ja schon in den Neunzigern letztendlich, ja. Aber sag mal, also die Nullerjahre war dann auch noch dot com. Man muss ja auch, glaub ich, sagen, was viel bereinigt hat, war auch noch mal diese dot com Blase, weil da doch, glaub ich, viel auch gesocks oder alles Mögliche halt eliminiert worden ist. Und Facebook hatten wir, ICQ hatten wir. Was später kam, Ende der Nullerjahre, war Whatsapp.
Und ich weiß noch, meine Frau und ich kamen 2007 zusammen. Nach dem ersten Abend, wo ich hin und weg von ihr war, hab ich ihr noch eine SMS geschrieben, weil's das halt damals der Gang und Weg gewesen ist mit Handys, Ja, gut, aber was getauscht.
[00:20:40] Michael Sieg:
What's also Du hast ja im Endeffekt Google, das damals den Suchmaschinenmarkt konsolidiert hat, Facebook, das den Social Media Markt konsolidiert hat und Whatsapp, das einfach jedweder Art von Messenger gekillt hat, einfach Richtig. Richtig aus dem Grund, weil's zu geil war, sondern weil Du einfach keine fucking 20 Cent mehr von der SMS zahlen musstest. Ja, ja. Das ist Facebook Das ist ja ja. Weil Oder der Ja, es war ja damals noch nicht Facebook, es war ja der Typ damals, der WhatsApp erfunden hat. Der war ja genau zum richtigen Zeitpunkt da. Ja. Das war einfach nur Messenger und ja, man hatte damals nicht viel Internet aufm Handy, aber es hat gereicht.
[00:21:14] Florian Haas:
Ich mein, gut, wenn Du in Deutschland lebst, dass Du heutzutage noch nicht ausreichend viel Internet aufm Handy, außer Du zahlst 'n Schweinegeld für die Verträge? Aber was mich schon immer gewundert hat, aber das heißt vielleicht, weil's auch damals genau das ja auch, wo Silicon Valley auch noch mal sone Revival erlebt hat. Apple hatte auch sone Revival in den Nullerjahren dann erlebt. Warum sind die Deutschen Also gut, ICQ war eher israelisch, amerikanisch, auch was wie Lokalisten. Irgendwie haben wir Deutschen nicht das Talent, also wir waren relativ früh in gewissen Bereichen dabei, aber kaum schwappt was aus Amerika rüber, dann werfen wir alles weg und und geben uns Facebook, Whatsapp,
[00:21:58] Michael Sieg:
Twitter Ja. Hin. Also ich würd jetzt mal sagen, bei Lokalisten versus Facebook war das 'n Timingproblem, weil Du hattest halt, wie gesagt, Lokalisten in dem Moment scheiße und voll mit Werbung, als Facebook rauskam ohne Werbung. Und als Facebook dann angefangen hat, alles mit Werbung vollzuballern, gab's keine Alternative mehr, weil sie hatten Nee. Schon alle Leute. Und Whatsapp war halt einfach zum Okay. Ja, das sowieso, klar, mit Werbung kommt Kohle. Aber 'n Whatsapp hatte halt einfach den richtigen Zeitpunkt abgepasst, weil es gab keine Konkurrenz.
[00:22:27] Florian Haas:
Es gab keine Was was was 'n Unterschied ist? Mhm. Ich glaub, was auch 'n Unterschied ist, Facebook hat ja jahrelang Verluste geschrieben und die Investoren haben gesagt, scheiß drauf. Ja, das ist halt auch eine Reichweite, klar. Wir ballern einfach Kohle rein. Wir ballern Kohle rein, kommt schon irgendwann und wenn's natürlich, wenn's nicht funktioniert, dann bist Du von 100 auf morgen weg. Aber Du wirst auch mal jahrelang Verluste schreiben, solang die Reichweite passt. Und die deutsche Kremersäle investiert in irgendwas und sieht halt nach einem Jahr nicht den ROI. Und sagt sich, oh mein Gott, jetzt könnt ich hier Geld verlieren. Nein, wir müssen hier deutsche Kämmerzelle.
Wir müssen hier alles wieder stoppen und konsolidieren und neue, keine Ahnung, Anträge schreiben, was weiß ich. Und ich glaub, dass einfach damals Facebook und auch später Whatsapp einfach richtig aggressiv gewesen sind. Ja, und wenn jetzt Du kommst nicht dran vorbei? Wie gesagt, es gibt ja, also grade wenn wir in der Richtung unterwegs sind, hast Du ja
[00:23:19] Michael Sieg:
den Meta Konzern mittlerweile, den mir gefühlt zu alles gehört. Und in Web 2 Zeiten, also Web 2 Richtung Web 3 hattest Du im Messengerbereich Whatsapp. Und im Smartphone Bereich dank Steve Jobs an 'nem iPhone kam mir dann sehr, sehr viel App Zeug. Und dann hattest Du auch sone coole Erfindung wie Instagram, was ja im Endeffekt 'n Facebook ohne großartig Timeline ist, sondern nur mit Fotos damals, ursprünglich mal, bevor die Reels kamen. Und da hast Du jetzt halt auch wieder genau dieses Thema. Was haben die Deutschen nicht gemacht? Eine sinnvolle Alternative gebracht. Was haben die Deutschen auch nicht gemacht? Es gekauft. Ich hab hier grade offen, Whatsapp, als es groß genug war und ausreichend Userzahlen hatte, ist 2014 für 19000000000 von Facebook gekauft worden.
19 fucking Milliarden.
[00:24:07] Florian Haas:
Aber jetzt pass auf, erstens das, wann wurde es gegründet? 5 Jahre
[00:24:12] Michael Sieg:
zuvor. Ja.
[00:24:15] Florian Haas:
5 Jahre. Und dann wird das Ding verkauft für 19
[00:24:19] Michael Sieg:
fucking Milliarden Euro. Ja gut, das war aber damals sowieso immer nur Potenzialbewertung
[00:24:23] Florian Haas:
und Potenzialbewertung ist halt User. Voll. Aber was auch natürlich ist, auch der Name WhatsApp, ja, was war denn WhatsApp abgeleitet? Also Du siehst auch, der Name ist ganz cool. Weiß ich nicht, ob Du mit sonem, ich sag einmal, Halb Slang Namen, ja, Whatsapp, irgendwie in Deutschland was machen könntest. In Deutschland wärst halt gelesen, was los,
[00:24:47] Michael Sieg:
was geht.
[00:24:49] Florian Haas:
Hey, schicke mal eine eine Nachricht auf was los. Weiß ich nicht. Also ich bin kein Freund von Mark Zuckerberg und ich find auch, seitdem Facebook Meta heißt, dieses ganze Konglomerat, zeigen sie auch wirklich, was sie einfach haben wollen, ja. Ihnen geht's einfach nur diese gesamten Metadaten und alles und hier eben Menschen ihren Metadaten digital abzubilden. Aber auf der anderen Seite, das wurde ja nie richtig verstanden. Du hast ja vorher was Tolles gesagt, Maike. Für SMS musste man Geld bezahlen, 20 Cent, 15 Cent und er und und damit. Der Rest, was hochkam ja mit Whatsapp, mit allem anderen, mit mit Facebook, war ja kostenlos. Aber stimmt nicht ganz. Du hast vom ersten und das sagen sie auch ganz offen, Du hast mit deinen Daten bezahlt.
Du hast halt nicht mit Geld bezahlt, aber Du hast halt mit deinen Daten bezahlt. Und das ist ja auch, glaub ich, 1 der größten Mankus gewesen, wenn man's nachliest von Web 2 Punkt 0. Der Mensch war ja sozial gar nicht vorbereitet auf 'n Web 2 Punkt 0. Web 1 Punkt 0 ist ja, Du konsumierst, wie Du 'n Buch oder einen Fernseher konsumiert hast, ja. Mhm. Aber in Web 2 Punkt 0, wo Du auch interagiert hast, wo Du diese neuen Features, diese neuen Programme gehabt hast, wie eben, nehmen wir von mir aus Lokalisten mit, nehmen wir Whatsapp, Facebook, all das mit. Das ging ja nicht kostenlos. Du musstest ja auch irgendwie Server bezahlen, alles mögliche Funktion, die Entwickler bezahlen.
Das hast Du bitte an Daten gemacht. Das hat natürlich keiner gecheckt. Jeder hat auch heute noch Angst, dass er von Bill Gates 'n Chip implantiert bekommt beim Impfen. Aber dass er mit seinem Handy eigentlich alles von sich preisgibt, auch jede Bewegungsdaten,
[00:26:33] Michael Sieg:
ist es völlig egal. Mich. Und ich wollte gerade sagen, ich muss es völlig egal. Das ist kein Unwissen. Das ist einfach Das Problem, was die meisten oder was ja schon immer existiert, ist, Du hattest früher das Thema telefonieren kostet Geld und SMS kosten Geld. Ja. Geld ist, Geld hast Du, dann kannst Du dir was kaufen. Geld hast Du nicht, dann kannst Du dir nichts kaufen. Wenn jetzt aber das Angebot kommt, Du kannst das alles gratis machen und der andere behält halt die Daten, die Du durch die Gegend schickst, dafür hast Du aber weiterhin Geld und kannst dir lustig Dinge kaufen, dann ist es 90 Prozent der Leuten einfach scheißegal.
Ja. Weil sie haben weiterhin Geld. Und alles, was gratis ist, ist ja toll. Das merkst Du ja heutzutage an diesem ganzen Free to play Quark. Ich mein, es gibt nichts Besseres als User Metriken. Das ist Gold. Ja.
[00:27:21] Florian Haas:
Aber gut Für mich aber für mich für mich ist auch dann Facebook so zum Mordador geworden, so zum Reich des Bösen. Und nicht, weil ich jetzt halt sag, ja, ich ich ja, ich glaube einfach, ich ich mag diese Philosophie. Ich nehm's doch auch zum Teil her. Ich bin jetzt auch seit über 1 Woche bin ich's auf Instagram seit 1 Woche. Ja, ich bin spät dran. Ich bin kein Early Adopter. Ich weiß es. Aber ich war jahrelang auf Facebook, fang wieder 'n bisschen an. Whatsapp nehm ich natürlich auch viel her. Das Einzige, was ich schon ein bisschen gefeiert hab, wir müssen's kurz bringen, Maike, war der fulminante Nichtaufstieg von Google Plus.
[00:28:09] Michael Sieg:
Ja gut, Google Google Plus war ja ungefähr die Totgebot des Internets. Google Plus Genau. Kam ja als Vorstoß von Google, von wegen, wir machen jetzt eine Konkurrenz zu Facebook, was im Übrigen schon immer eine Bombenidee war, wenn das andere seit gefühlt 30 Jahren etabliert hat. Ja. Und Sie haben ja Google Plus, sorry, Sie haben ja Google Plus nicht nur als Konkurrenz aufgezogen, sondern haben ja einen Riesenfehler gemacht, dass Du, Youtube und alles andere zu benutzen, ein Google Plus Konto gebraucht hast zu der Was ja dafür gesorgt hat, dass sehr schnell sehr große Userzahlen von Youtube zusammengebrochen sind, weil keiner mehr Bock drauf hatte und Google, ich glaub nach 'n paar Monaten oder so was komplett zurückgerudert hat und zwischendrin aber schon Schlupflöcher aufgemacht hat, quasi mitm normalen Google Account weiterhin das Zeug zu benutzen.
Und ich muss auch sagen, ich hab ich hatte natürlich 'n Google Plus Konto, klar. Ich hab mal irgendwann meinen Google Account umgewandelt, mir das ganze Ding angeschaut. Hab mir hab dann festgestellt, nach Wie scheiße. Ich glaub, 4 Monaten Google Plus Launch waren 3 meiner Kumpels auf Google Plus. Oder ungefähr 3000 andere waren halt weiterhin auf Facebook. Und das ist halt einfach der Moment, wo Du dir denkst so, nö, warum? Und das Witzige war auch aufm Facebook Konto zum Thema, Du bezahlst mir Daten, auf dem Facebook Konto war alles. Da waren deine Logins. Da also Du warst mit Facebook überall angemeldet. Das heißt, wir hatten die Daten. Deine Fotos waren da online, deine Videos waren da online, deine ganzen Chats waren da online und so weiter und so weiter. Auf Google Plus war drin der Name, der Nickname und Profilbild.
Und es war's. Und mehr gab's da auch nicht. Und also mehr hätt's theoretisch schon gegeben, wollt nur keiner haben. Und dementsprechend ist halt das Ganze glücklicherweise so schnell gestorben, wie's geboren wurde, weil es war Also von allem, was überflüssig sein konnte in der kompletten Geschichte des Internets, war Google Plus, glaub ich, ganz, ganz vorne dran.
[00:30:21] Florian Haas:
Boah, also dass Google sich so so verrannt hat. Ich hab noch eine Supportseite gefunden zum Login von Google Plus, aber Du draufkommst, kommst Du auf andere Seiten. Es gibt ja Google Workspace und Ja. Das dann drauf verwiesen. Google Plus war, glaub ich, einfach nur sone
[00:30:36] Michael Sieg:
Trotzreaktion. Von wegen Facebook hat's geschafft, eine Riesenplattform zu machen, das wollen wir auch. Und es war halt einfach völliger Bullshit. Ich mein, wenn Du dir anschaust, Google hatte und hat bis heute eigentlich das Monopol auf Videos durch Youtube. Schon immer. Alles andere außen rum, was mit Videos zu tun hat und auch Facebook diesmal versucht haben, auch mit Facebook Livestreams als Konkurrenz zu Twitch und so weiter, interessiert keine Sau. Die Sachen haben sich halt aufgeteilt. Du hast jetzt grade im kompletten heutigen Social Bereich hast Du jetzt, was die Plattform angeht, theoretisch noch 'n Facebook, wobei das ja relativ ausfädelt durch die ganzen Apps wie TikTok und so weiter. Du Du hast im Youtube, im Videobereich hast Du Youtube, was einfach das Monopol ist. Da gibt's nix anderes.
Dann hast Du, oder halt nichts anderes Sinnvolles, im Streamingbereich hast Du Twitch, also ehemals Justin TV, bis es gekauft wurde und umgebaut wurde. Und dann hast Du auch im Streaming hast Du jetzt Konkurrenten. Du hast Twitch als die große Plattform, dann fängt Youtube an mit Streaming. Dann hast Du TikTok mit Streaming. Aber am Ende des Tages hast Du halt einen großen Player und 'n Haufen Nischenzeug außen rum. Und das ist einfach das, wie sich die ganze Story auch entwickelt hat, die ganze die ganzen Jahre über. Du hattest immer einen einen, wie soll ich sagen, Du hattest immer 'n Haufen verteilte Sachen. Siehe jetzt auch Lokalisten, b k w. Dann kam Facebook hat's konsolidiert, Du hattest verschiedene Suchmaschinen, Alter Vista Firewall, Yahoo. Dann kam Google hat's konsolidiert.
Und heutzutage, und das würd auch in Zukunft passieren, gibt's einfach nur noch große Player in jedem Bereich.
[00:32:15] Florian Haas:
Das ist ja das Gleiche. Genau, ich bei mir auch, dass ich eingewählt habe, mit mit mit dem Bürgernetz als erster Provider. Jetzt bist Du halt bei Telekom oder sonst irgendwas. Schau's bei den Browsern an, ja. Firefox hat jetzt massive Schwierigkeiten, sich über Wasser zu halten. Den Rest gibt's nicht mehr richtig. Wir müssen noch über eine Plattform reden, die 2000, ich glaub auch 9 gestartet ist, die leider jetzt auch komplett, wie soll ich sagen, zu 'nem Hardcore Nazi geworden ist, Twitter.
[00:32:50] Michael Sieg:
Ja, ich hab zwar auch noch 'n kurzen Einwurf zum Thema Browser. Erzähl. Was ist was sind die großen Browser, die Windows Benutzer heutzutage noch nutzen?
[00:33:00] Florian Haas:
Chrome.
[00:33:02] Michael Sieg:
Und mittlerweile? Firefox. Edge. Echt? Also Edge hat ist, glaub ich, gehört noch nicht zu den großen, aber hat massiv an Anteilen gewonnen, Nee. Weil es einfach, also was Microsoft nämlich gut gemacht hat an der Stelle, Windows, wie dieser, Internet Explorer war ja früher immer die Presse Dosen. Und Edge, als er rausgekommen ist, auch weil Microsoft irgend 'n proprietären Quatsch gemacht hat. Die sind aber vor 4 oder 5 Jahren hergegangen, haben den kompletten Core von Edge weggeschmissen, haben Chromium drunter gepackt und seitdem hast Du halt quasi Chrome 1 und Chrome 2. Das ja genau, ganz genau. Das war ja das Krasse. Am Anfang war ja Edge nix anderes wie halt
[00:33:39] Florian Haas:
Internet Explorer auf auf halben Chirurgen. Aber es war halt die gleiche Scheißarchitektur drunter. Ich wollt grad sagen, es war halt hart beschissen. Aber schau mal her, was war nicht? Ja, es ist Chromium drunter bei Elch fein. Es ist auch Chrome.
[00:33:53] Michael Sieg:
Ja, das mein ich, aber Du hast halt, nein, ich meinte nur, es ist halt 'n anderer Browser vom Naming her. Ja,
[00:34:00] Florian Haas:
von Super. Das ist, wenn ich Kaufe ich mal eine VW, da kaufe ich mir 'n Seat. Das ist gleicher Aufbau, gleicher Ja, aber Du würdest niemals rausgehen und sagen, Du fährst 'n VW. Du fährst 'n Seat. Wir müssen über Twitter reden.
[00:34:13] Michael Sieg:
Ja, Du hast es richtig gesagt, die Plattform, die zum Nazi wurde. Also Also mittlerweile ist Ich würd jetzt nicht sagen, Twitter ist eine Nazi Plattform. Twitter ist einfach eine Trollplattform, weil ob da Troll jetzt irgendwo aus rechtens hin oder aus irgend 'ner russischen Plattform kommt, das wär ehrlich gesagt relativ egal. Es ist einfach nicht mehr nutzbar.
[00:34:31] Florian Haas:
Also ich glaub, wenn wir grad über Twitter reden, sollten wir ein Thema ansprechen, was glaub ich so die größte Pest, wie Du sagst, auch geworden ist. Und da haben wir jetzt ganz kurz, was heißt politisch, aber mal diskutieren, das berühmte Wort Meinungsfreiheit.
[00:34:48] Michael Sieg:
Ach, Du mein Du meinst, die Meinungsfreiheit von wegen, alle müssen meine Meinung akzeptieren, aber ich keine von anderen?
[00:34:53] Florian Haas:
Ja, immer nur Das ist Ah, okay. Das ist das ist doch genau 1 dieser dieser Ursünden, was entstanden ist, was ja auch bewusst, also warum ich zum Beispiel auch wegging von Facebook, ist, weil ich diesen Algorithmus wirklich scheiße gefunden hab. Ich hatte mehrere 100 Facebook Freunde, also Bekanntschaften. Mir wurden immer die angezeigt, die gehetzt haben, die unzufrieden waren. Und der ganze Rest, sei es, wie die bekamen Kinder sonst irgendwas, es ist nie aufgetaucht. Aber immer der Rotz von den 3, 4 Leuten, die unzufrieden waren, die Scheiße gepostet haben und immer gedacht, genau aus dem Grunde entwickelt sich dieser ganze Rotz zu dem Rotz, das er ist. Und dann kauft auch noch so Elon Musk, der irgendwie auch mehrfach falsch abgebogen ist.
Twitter macht's auch Der ist auch falsch abgebogen. Der ist schon dreimal im Kreis gelaufen. Ja, high rauf. Und und immer unter diesem Wort Meinungsfreiheit. Geh heut geh doch geh heute auf bayerisches Volksfest und und und tue mal das kundtun, was Du was Du vielleicht auf Facebook so schreibst. Du kriegst einen auf die Fresse. Und aus dem und aus dem Grunde macht's jeder auf Facebook. Und was mich halt am meisten schockiert, wie viel Hass diesen sozialen Medien sich. Denkt mal, Leute, wart ihr schon immer da? Wart ihr wirklich bloß weg, weil man sonst wirklich sich irgendwie körperlich auseinandergesetzt hat? Oder man hat's irgendwie an der Familie, an der Frau und die Kinder ausgelassen?
Ich weiß es nicht, aber egal was Jetzt wieder, die deutsche Fußballnationmannschaft verliert 2 0. Okay, ist scheiße. Und auf einmal wieder richtig fremdenfeindlicher Hass, alles Mögliche. Kurze Fix, Leute, wo kommt dieser ganze Hass her? Ist das einen Menschen eminent drin?
[00:36:41] Michael Sieg:
Oder ist das gesteuert worden durch die Algorithmen, dass es mehr rauskommt? Ich weiß es nicht, Maike. Ich würde mal sagen, es ist eine Mischung aus vielem. Also zum einen dieser Algorithmus, den Du beschreibst, das ist ja nicht nur 'n Algorithmus auf Facebook oder Twitter oder auf Insa random Plattform hier. Das Problem ist einfach schon immer, was polarisiert, klickt und was klickt, wird relevant oder bekommt Relevanz. Das hast Du nicht nur auf Plattformen. Das hast Du, also egal, ob Du jetzt Mastodon, Twittern, Bluescare oder sonst was nimmst, die die Leute mit den meisten Interaktionen und ich kenn's ja jetzt selber von Postings und so weiter, die werden vorne angezeigt, weil die sind für die Plattform interessant und die haben Potenzial oder potenziellen Mehrwert, nennen wir's mal so.
Du hast aber auch, wenn Du jetzt zum Beispiel Zeitungen anschaust, schau dir mal Spiegel an, Spiegel online. Früher Überschriften, super-, superstraight. Heutzutage geht's schon leicht in Richtung Clickbait und in vielen Stellen Ja. Geht's auch hart, grade da in Clickbait, wo dann vor allem dieses glamliche Plus Angebot dahinter ist. Dann nimmst Du andere Sachen wie irgendwelche, ich mach jetzt mal wieder meine Lieblingsbranche, Games Zeitschriften, also GameStar und wie sie alle hießen früher, da ist ja der Hälfte schon tot. Aber die Webangebote von denen, früher hast Du früher hattest Du sowas wie Titel, Story, Test, The Witcher.
Heutzutage, mit wem kann Gerald diesmal schlafen? Ist exakt der gleiche Bums dahinter, aber das eine klickt halt besser Und da hast Du halt genau das Problem. Die Leute reagieren drauf und damit machst Du nicht nur Umsatz und Relevanz, damit machst Du vor allem Meinungen. Weil wenn Du, wie die Bildzeitung zum Beispiel Titel anfängst mit, ich sag's ich sag's jetzt mal hart überspitzt und böse, Deutschland hat schon wieder gegen Ausländer verloren, nur jetzt mal auf dein Fußballspiel bezogen. Ist komplett was anderes als Deutschland von dir 2 zu 0 gegen die Slowakei. Und da das ist das ist sone prägende Meinung. Und dann hast Du halt Menschen, die natürlich sich nie trauen würden, rauszugehen und es auf der Straße rumzubrüllen, aber die haben im Internet einfach 'n Ventil.
Und das ist eine völlige. Weil da findest Du schnell Gleichgesinnte und da findest Du keinen Widerspruch.
[00:38:55] Florian Haas:
Und jetzt kommt Achtung wieder mein Lieblingsthema. Wenn ich eine KI wäre und ich soll jetzt über die Menschheit lernen und ich seh diesen ganzen Rotz in den sozialen Medien, dann bleibt der nur 1.
[00:39:09] Michael Sieg:
Nein, dann bleiben dir theoretisch 2 Sachen. Option 1 ist das Übliche, kann das muss das oder kann das weg? Das Option 2, Du hast verdammt viele leicht zu steuernde Dinger da rumlaufen. Furchtbar. Ja, das das ist aber genau das. Ich mein, das hast Du auch seit seit jeher. Warum hat jemals Populismus funktioniert? Weil Du den Leuten simpel und dumm eine Meinung rein bretterst, die sie glauben.
[00:39:34] Florian Haas:
Aber ist auch aufgefallen, es sind ja nicht so die großen Mengen, aber deren Kommen Sie laut. Sie sind laut und der Algorithmus pusht nach oben. Und Du hast das Gefühl, dass 80 Prozent der Menschheit wütende, böse Menschen sind. Aber noch einmal, selbst wenn's nur 20 Prozent sind, ist egal, woher und mein Gegenüber leben im Jahr 20 25. Die Medizin macht Fortschritte. Ja, es läuft nicht alles rund. Wir brauchen nicht überreden. Aber trotzdem, woher kommt diese Wut? Und warum muss ich diese Wut auf diesen Kanälen wie x oder Facebook oder was so stark kanalisieren, dass ich Kommentare schreib. Und ich mein, ich muss Viele fühlen sich ja wahrscheinlich schon wie die Gotteskrieger, die die Kultur retten müssen, sonst irgendwas. Wie war das gewesen? Vor Kurzem dieser Gästehersteller, der den Neuen Milbona.
Milbona. Und auf einmal geht da eine gesteuerte Community ab. Und ich denk mal, Lloyd, entspannt euch doch alle, deswegen geht's Abendland nicht unter. Na ja. Aber vielleicht vielleicht vielleicht vielleicht, dass ja auch alles böse Männer und Frauen, die sonst ihre Wut an ihren Kindern auslassen, an ihrer Familie auslassen würden und ich weiß es nicht. Aber ganz ehrlich, mich erschüttert, also an jedem Stammtisch wird gemeckert. Früher war alles besser und der ist blöd und der ist blöd. Ist alles fein. Aber
[00:40:56] Michael Sieg:
wenn die schreiben, die die setzen dann noch einmal 2, 3, 4 drauf. Und das Ja, nicht nur das. Du hast Du hast aber hier 'n ganz einfaches Gesellschafts- und Integrationsproblem. Und damit meine ich jetzt nicht die Integration von irgendwelchen Flüchtlingen, auf die's immer bezogen wird, sondern Du musst mal überlegen, es wurde früher schon immer gewettert, wenn irgendwelche in Anführungszeichen Ausländer nach Deutschland kamen. Sie werden nicht richtig integriert, sie werden irgendwohin gepackt, alle zusammen, da werden sie kriminell, bla bla bla bla bla. So. Das war Vorurteil gegen Ausländer an der Stelle. Wenn Du das Ganze jetzt aber ummünst und nimmst eine Plattform wie Twitter oder Ex heutzutage, auf der nur noch Recht des Gesocks unterwegs ist, sag mir mal bitte den Unterschied zwischen beiden Varianten.
Ja. Das ist genau das ist genau das Problem. Es gibt keine Integration in beide Richtungen. Der Grund, warum Du auf 'nem Volkstest oder so was nicht die Naziparolen hörst, ist, weil's dort genügend gibt, die ihn einfach eine drauf geben würden oder die auch gegenargumentieren würden. Wenn Du so auf der Straße draußen bist und 1 fängt an, irgendwelche Parolen zu schreien, der wird zusammengefaltet von ausreichend Leuten, die belegen können und die sinnvoll mit ihm auch diskutieren können. Das haben die aber auf ihren Plattformen nicht. Da gibt's nur noch Gleichgesinnte. Und da genau hast Du das Problem.
[00:42:12] Florian Haas:
Also ganz furchtbar und da Ich ich weiß nicht. Also Gottes Willen, ja, ich bin auch für Meinungsfreiheit und heißt ja, Demokratie muss das aushalten.
[00:42:21] Michael Sieg:
Ja, aber Meinung Meinungsfreiheit bedingt eigentlich nicht nur die Tatsache, Du kannst rausbrüllen, was Du willst, sondern eine Meinungsfreiheit im eigentlichen Sinne ist ja 'n Diskurs. Du hast eine Meinung, andere hat eine Meinung, beide dürfen sie äußern und Du sprichst drüber. Oder Du sprichst halt nicht drüber und bist halt bereinigt, whatever, ist ja okay. Aber eine Meinungsfreiheit funktioniert halt nicht, wenn in deiner kompletten Community, in deinem kompletten sozialen Netzwerk, auf dem Du unterwegs bist, nur eine Art von Meinung existiert. Das ist nicht die Art Meinungsfreiheit, wie's der Erfinder eigentlich gedacht hat. Und damit da hast aber genaues Problem, wenn Du jetzt schaust, Du hast Ex ist mittlerweile wirklich eigentlich die rechten Plattform Nummer 1, egal ob jetzt in Deutschland, in Amerika oder sonst wo, da ist ja nur noch so was unterwegs. Rechte und Verschwörung. Ich mein, wir könnten eigentlich 3 Folgen nur über x machen, wenn wir da einmal durchscrollen.
Dann hast Du auf der anderen Seite hast Du jetzt Plattformen wie ja seit 'n paar Jahren TikTok, wo ja viele, also wo viel rechter Bullshit reingespült wird, der aber dankenswerterweise in zwangsläufig noch größeren Bullshit untergeht. Aber da hast da hast Du halt krasse Diversität an gewissen Stellen,
[00:43:33] Florian Haas:
weil da einfach nicht jeder Zeug reinhauen kann. Genau. Also das ist vielleicht der einzige Vorteil, den ich an TikTok sehe. Ansonsten sehe ich nicht viel Vorteile an TikTok aus 'nem simplen Grund. Also unsere Kinder dürfen kein TikTok haben, weil ich denke, die Aufmerksamkeitsspanne wird richtig,
[00:43:50] Michael Sieg:
richtig kurz Ich kann dir meine Betrieben zeigen, 1.5 Sekunden.
[00:43:55] Florian Haas:
Ja, ist krass. Zeigt auch wieder, wohin sich der Mensch kurzzeitig entwickelt. Aber der einzige Vorteil ist es, warum auch TikTok Du hast recht nicht sone oder Youtube auch so und so son Rechtsportal wird, ist einfach, weil jeder halt jeden Scheiß drauf postet. Und das ist hier der einzige Vorteil, dass die Leute Scheiße drauf posten, dass er mit dem anderen irgendwie verschwimmt.
[00:44:16] Michael Sieg:
Du hast bei TikTok und Youtube, also bei TikTok und Youtube Shorts, also grade bei diesem ganzen Kurzschmarrn, was Du ja auch auf Instagram mit den Reels hast, ist aber auch 'n super geiler Algorithmus dahinter, der jetzt nicht mehr funktioniert mit, was am meisten klickt wird angezeigt, sondern hast Du mal mitbekommen, wie die Algorithmen laufen für die Videos. Nee. Das ist ja im Endeffekt eine Plattform, also grade, wir nehmen jetzt mal TikTok, weil das ist ja der Platzhirsch da. Da swipst Du ja die Videos durch. Also schaust Du mir die an. Ja. Was ist das nächste, nächste, nächste. Wie sorgt TikTok dafür, dass Du nicht nach 3 Videos sagst, ich hab keinen Bock mehr, ich geh da jetzt raus?
[00:44:50] Florian Haas:
Keine Ahnung.
[00:44:51] Michael Sieg:
Es es lernt eine Zeit lang, also so, ich sag mal 'n paar Tage, 'n paar Wochen von deinem Userverhalten, was Du dir an Videos ungefähr anguckst. Und dann zeigt's dir, wenn Du jetzt auf die Plattform gehst, wenn Du auf die Videos gehst, zeigst dir son Video. Das findest Du cool. Dann wischt Du weiter. Dann zeigst dir 'n anderes. Das findest Du nicht cool. Dann bist Du wieder weiter. Ja. Genau, das machst Du so lange, ja. Genau, das machst Du so lange, bis die Plattform irgend der Algorithmus irgendwann merkt, okay, jetzt waren's genug, jetzt könnt's passieren, dass ihr keinen Bock mehr habt, dann zeigst dir wieder 1 von denen, die Du magst. Und so baut das Ding quasi in deinem Belohnungszentrum eine Sucht auf. Weil Du hast dann immer, das ist im Endeffekt wie Gambling. Du hast im Hintergrund immer die Gib's, kurze Pause. Ja. Wo war ich?
[00:45:42] Florian Haas:
TikTok irgendwo, ich weiß es nicht, man müsste nur noch Genau, wie gesagt,
[00:45:46] Michael Sieg:
der TikTok Algorithmus sorgt dafür, dass dein Belohnungszentrum im Endeffekt eine Sucht aufbaut und funktioniert Ja. Wie Gambling, wie Slotmachines.
[00:45:55] Florian Haas:
Genau, das Das konnt ich schon. Genau, furchtbar. Aber wo wir grade bei TikTok Achtung. Ach, da gibt's doch dann diese neuen Videos, die Werbungen auf auf Youtube, Dopaminsucht oder Pornosucht oder sonst irgendwas. Wo sie dir alle helfen können dabei?
[00:46:13] Michael Sieg:
Ja gut, es gibt ja auch die ganzen mittlerweile Medfluencer, da krieg ich ja sowieso schon die Krise, wenn ich die seh. Also Du darfst ja mittlerweile nichts mehr essen, nicht mehr atmen, nicht mehr überhaupt irgendwas machen. Oder am besten rappste ich nur noch mit Olivenöl ein beziehungsweise mit Wasser und gehst dann in die Sonne, weil Was hat dich letztens? Ach ja, genau. Du brauchst keine Sonnencreme, Du musst einfach nur genug trinken, weil Pflanzen kriegen auch keinen Sonnenbrand. Und der Mensch ist ja, besteht ja auch aus Wasser, endlich wie eine Pflanze oder lebt von Wasser. Dementsprechend, wenn Du einfach genug trinkst, dann kann deine Haut Sonne ab.
[00:46:42] Florian Haas:
Also wenn jemand mal irgendwann fragt, wie wir zu dem Staaten gebildet wurden wie 'n Idiotsee, na ja, wir sind auf 'nem guten Weg dort hin. Definitiv.
[00:46:52] Michael Sieg:
Und unsere Plattform noch 'n bisschen weiter zu machen, ich mein, wir hatten jetzt TikTok. Es gibt ja und gab ja sehr geile Trends. Ich mein, gut, es gab Twitter, Twitter können wir abhaken oder ex. Es gibt Konkurrenzprodukte dazu, nämlich Mastodon, was ja irgendwie so dezentrales Netzwerk ist. Was aber Also das Geile am Mastodon ist ja die Tatsache, Leute wollten weg von Ex, weil Elon Musk ihre Daten lesen kann, also Chats lesen kann und so weiter. Deswegen gehen sie zu Mastodon, wo jeder Privatmenschen Server hosten kann, der da 'n vollen Zugriff auf alles hat, was über diesen Server läuft. Ist jetzt auch nicht unbedingt das Einfachste, aber okay.
Und den besten Move fand ich Blues Guy. Wer hat Blues Guy gegründet?
[00:47:38] Florian Haas:
War's nicht der Ex Gründer von Twitter? Korrekt. Er hat Twitter für 44000000000
[00:47:42] Michael Sieg:
verkauft, er hat Blues sky dann 'n paar Monate später aufgemacht und er hat quasi die kompletten normalen User von Twitter wieder abgefarmt, weil Blues sky extrem explodiert ist. Und es ging am Anfang praktischerweise auch nur gegen Einladung. Mittlerweile geht's auch so, aber es war halt geil, weil Du hattest auf einmal wieder eine Community, die funktioniert hat wie Twitter, abgesehen von 'n paar Funktionen, die sie noch nicht eingebaut hatten, die die Community hatte von Twitter und die dir einfach nicht aufn Sack gegangen ist. Und dann hattest Du noch so schöne Sachen wie neuerdings Threads, also Meta, dass er versucht, 1 auf Twitter zu machen, aber irgendwie gefühlt Ja. Gefühlt ist Meta wie Lokalisten oder wie Google Plus. Da ist halt keiner unterwegs.
[00:48:24] Florian Haas:
Und Du meinst dieses dieses dieses Metaverse?
[00:48:27] Michael Sieg:
Nee, Threads. Das Ach so. Kannst Du wird ja immer vorgeschlagen bei Instagram. Ich mein ja, ich hab's nebenbei auch, aber Threads ist halt, da posten die Leute quasi da cross posten die Leute das Gleiche von Instagram, da ist nicht viel. Das ist im Endeffekt, ob Du jetzt auf Threads bist oder Blues Guy, ist wurscht, ob Du 'n bisschen auf Twitter. Kennst Du noch äh Clubhouse? Ja, ja. Die Podcast Plattform. War ja auch so geil. Also Ja. Die Podcast Plattform in Form von Leute machen Live Podcasts und Du kannst da mit rein. Das war ja im Endeffekt auch nichts anderes als 'n Live Podcasting, das 20 20 jeder haben wollte und jeder haben musste und jeder musste dort sein. Und ich hab's mir damals schon gespart und praktischerweise mittlerweile ist es auch gefühlt wieder tot. Also Du hörst ja seit Jahren nichts mehr davon. Und dann gab's noch im Rahmen von sehr vielen lustigen Fotoapps meinen absoluten Favorite, Snapchat?
Ja, richtig. Aber das hat meine Tochter noch. Hab ich Ja, benutzen viele, hab ich bis heute noch nicht kapiert. Also da muss ich sagen, für Snapchat bin ich etwa zu alt oder zu doof. Ich kapier es nicht. Du bist zu alt. Und mein in puncto Datenkrake, Kennst Du?
[00:49:44] Florian Haas:
Nee.
[00:49:45] Michael Sieg:
Ist eine App, auf der Du Fotos postest, ähnlich wie Instagram. Okay. Hat aber eine saugeile Idee dahinter, wie sie richtig Daten sammeln. Das ist nämlich zum einen, Du postest Du postest täglich ein Foto ohne Filter. Das ist der Deal dahinter. Keine Filter. Also hat auch geworben mit Hashtag No Filter. Aber die Fotos deiner Freunde sehen zu können, musst Du Fotos posten. Sonst siehst Du die anderen quasi nur geblurrt. Die App erinnert dich auch einmal täglich daran, Foto zu machen. Dann nimmst Du dein Handy, hältst es hoch, machst 'n Foto und die App macht mit beiden Kameras, also Front- und Rückkamera einmal 'n Selfie und einmal 'n Foto von deiner Umgebung, geotekt das Ganze und ballert das auf be real hoch.
Das heißt, Du hast nicht mehr nur Bewegungsprofile von den Leuten, sondern Du siehst auch gleich, wo sie sind, mit wem sie sind und was sie tun. Das ist halt total geil.
[00:50:33] Florian Haas:
Ja, ja, das ist ist ruhig dran beliebt, die App
[00:50:36] Michael Sieg:
benutzen sauviele, ich schnall's nicht. Also vielleicht bin ich auch einfach an der Stelle wirklich zu altmodisch, weil ich sag, wenn ich Fotos poste, dann poste ich poste ich lieber sinnvollfotos und nicht irgendwie, keine Ahnung, gefühlt morgens beim Kacken mit meiner BeReal App 'n Selfie und 'n Bild von meiner Dusche. Aber gut, ist jedem Designer.
[00:50:58] Florian Haas:
Ja, aber Du siehst die, die die Leute haben auch diesen Drang, die Sachen mitzuteilen. Mittlerweile glaub ich, also ich glaube Nadine hörst Du schon immer. Ich glaube, hab ich doch auch. Es war, wir machen 'n Podcast für 2, ja. Und warum machen wir das? Weil wir uns für Gottes Geschenk an die Menschheit halten und denken, wir müssten den dreimilliardensten
[00:51:17] Michael Sieg:
Podcast aufmachen, weil wir die Sachen zu sagen haben, die noch keiner gesagt hat. Und oh Gott, wir sind so toll und so klug. Nein, Schwenk genommen einfach nur, ich wollt grad sagen, weil wir werden Gottes Komplex haben, aber das trifft auf uns beide nicht zu, aber eher nicht, weil wir Sachen zu sagen haben, die noch keiner gesagt hat, sondern einfach nur, weil wir sowieso ausreichend miteinander reden, das Ganze auch einfach rauspacken können und ich bis heute noch der Meinung bin, das ist für viele Menschen einfach interessant.
[00:51:45] Florian Haas:
Ja, wir wollen Geld machen, wir wollen die Weltherrschaft. Aber ich glaube mittlerweile, dass es in vielen Teilen Bevölkerung, entweder es verschiebt sich oder es normalisiert sich. Ich bin immer noch der Hoffnung, dass auch Sachen Es gibt da 'n Höhepunkt bei Themen und wapple da ab. Ich glaub, der Höhepunkt von Facebook ist durch. Facebook hat halt massive Markt und Geld gemacht. Also ich scheue noch ich scheue noch, was Mark Zuckerberg mit Metaverse macht. Momentan, glaub ich, ist es nach wie eine Totgeburt. Ich glaube, er hat sich da massiv verzockt. Ich hoffe, er hat sich verzockt.
Und ich hoffe auch nicht, dass die Menschheit abdriftet, sich nur noch mit VR Brillen in virtuellen Welten aufzuhalten. Ich hoffe, dass das wirklich wir auftauchen und der Mensch klug genug ist, in der realen Welt zu bleiben haben wir genügend Probleme. Also der Punkt ist,
[00:52:39] Michael Sieg:
eine virtuelle Welt, also klassisches VR, ist eigentlich eine saugeile Idee in vielen Anwendungszwecken, weil Du mit Virtual Reality halt allein schon dieses klassische Thema hast wie, Du kannst irgendwo Drohnen reinschicken und kannst sie quasi Steuern dergleichen. Dafür ist es halt, es hat halt spezielle Anwendungszwecke. Auf der anderen Seite, wenn's in Richtung gehen sollte und das war ja mit Metaverse auch der Plan, Ready Player One. Du lebst parallel in der virtuellen Welt und in der realen Welt, ist auch in Ordnung. Aber da hast Du auch einfach das Problem, warum hat das bisher nicht funktioniert?
Weil Du diese Welt nicht hinkriegst, weil Du die Realität nicht hinkriegst. Also es ist ja Virtual Reality heutzutage hat ja nichts mit Realität zu tun. Das ist ja quietschbunt lustige Bilder oder Figuren, die irgendwie durch die Gegend laufen. Aber die schauen ja bei Weitem nicht aus wie echt. Und die Rechenleistung, die Du bräuchtest, das hinzustellen und das sinnvoll zu streamen, die heißt momentan ChatGPT und Gemini. Ich weiß und da tun sie grad ganz viel, also das ist jetzt Machen wir das Thema KI nicht auf. Ich hab Nein, nein nicht. Ich wollt grad nur sagen, die Frage ist, weißt Du, ich stell mir bei so was dann die Frage, wofür würd ich die Ressourcen dieses Planeten lieber verballern? Für und ich hab eine geile virtuelle Welt, in der ich rumkurven kann und in der ich theoretisch auch Geld verdienen kann et cetera, bla, bla.
Oder hey, Jet GPT, was ist übermorgen fürn Wetter?
[00:54:09] Florian Haas:
Also ganz ehrlich, wenn man grad überlegt, ich hab ja vor Kurzem 'n Bericht gesehen, wie viel Energie neue KI Rechenzentren
[00:54:17] Michael Sieg:
brauchen. Genau. Halbe Liter Wasser für bitte und danke.
[00:54:22] Florian Haas:
Echt übel. Also wie gesagt, das ist die neue Saudi durchs Dorf getrieben, die das nächst nächsten 10, 15 Jahre ist KI. Ich hoffe, dass wir's irgendwie überleben, auch intellektuell überleben und danach vielleicht dann irgendwann noch mal über alles lachen. Ich glaub, wir kommen aus diesem ganzen Dunstkreis der Vernetzung sozialer Medien so nicht raus. Ich glaub auch nicht, dass der Mensch in den nächsten 10 Jahren lernen wird, vernünftig damit unser Gehirn, Achtung noch mal, es darf doch jeder auch von mir aus mal motzen oder schimpfen auf Facebook. Sprich doch nichts dagegen, soll gar keine heile Welt sein. Mir geht's dieses, dass der Mensch immer bei allen neuen Technologien gerade, weil er nicht fähig ist, damit umzugehen, überborden wird, ja. Ja, er explodiert im Hass, explodiert im Konsum von KI, explodiert auf TikTok und verdummt.
Mir fehlt halt irgendwie die Dosis, dass der Mensch sagt, okay, ich ich gönn mir hier einfach. Aber es, wie Du sagst, geht ja nicht, Dopaminsucht, ja. Die Sachen sind so aufgebaut. Dann bin ich wieder mal da da da da da das Müllpferd zu viel. Na ja, es gibt es gibt seit jeher eigentlich
[00:55:29] Michael Sieg:
den Grundsatz, wenn Du dich vor Technologie verschließt oder von Neuem, hast Du 'n Problem. Du musst lernen, damit umzugehen. Ja. Das gilt halt nicht nur fürs Individuum, sondern für die komplette Menschheit. Und Du hast halt grade auch so was, grade diese ganzen Hasscommunitys, die es mittlerweile gibt. Das ist für mich auch nur 'n Verschließen vor anderen Dingen. Weil die sind nur noch auf ihrer Plattform unterwegs und die Plattform wird irgendwann mal entweder in 'ner Versenkung verschwinden oder sie wird zusammenbrechen, weil's einfach keinen Menschen mehr interessiert, weil's einfach irgendwann nicht mehr klickt.
Und da bin ich eher gespannt, was in Zukunft kommt, weil wir sehen jetzt auch über die Jahre, es ist viel ausprobiert worden, es sind viele Sachen gemacht worden. Der Heilsbringer vor KI und dem ganzen Bums war Virtual Relalablopp. Der Heilsbringer vor KI und dem ganzen Bums war Virtual Reality. Das Thema ist da. Das ist aber maßgeblich eigentlich nur noch in Businessanwendungen und im Gaming da, im normalen Leben eigentlich nicht mehr. Augmented Reality ist auch sone Sache, die ist grade dank Apples komischer oder AR Brille einigermaßen belächelt.
Ist aber auch son Thema. Und von daher bin ich gespannt, was jetzt als Nächstes auch an Plattformen kommt. Weil ähnlich wie bei Smartphones in allem anderen, es gibt grade keine Innovation mehr. Es wird einfach nur noch das drölfte Netzwerk von links nach rechts gedreht. Aber es gibt nix Neues. Da ist halt interessant, was kommen wird.
[00:56:57] Florian Haas:
Ich würd sagen, wo Du auch jetzt grad sagst, zwölfte Netzwerk, wir sparen uns heute LinkedIn. Da haben wir mal also mal eine Folge gemacht und können wir mal andermal reden. Ich glaub auch, mal sehen, was die nächsten Jahre bringen. Und es wird halt KI durchs Dorf getrieben, KI wird überall eingesetzt. Ich jetzt auch am Handy, wenn irgendwas drauf klickt, gleich kommt, Terminator oder irgendwas hoch, sag ich, Leute, lasst's mich in Ruhe. Ich find KI ganz cool, ich nehm KI her. Aber ich will entscheiden, wann ich KI hernehme, ja. Und nicht manchmal irgendwas aus jeder Taste länger draufbleibt. Ach, Du wolltest mit Germany reden. Nein, wollt ich nicht. Ich hab 'n Fettfinger und ich kam mit dem Fettfinger länger auf irgend 'nem Scheiß Button
[00:57:33] Michael Sieg:
Übrigens hat ja Samsung angefangen mit seiner komischen KI oder seinem Assistent, seinem Sprachassistenten. Das war immer ganz schlimm.
[00:57:41] Florian Haas:
Na ja. Ja, das ist halt genau das Thema. Wohin entwickelt sich der ganze Bums? Und Weißt Du, was das Kasse eher ist? Ganz kurz noch, das Kasse ist, ja. Wir hatten heute einmal angefangen mit unseren Anfängen vom Internet. Gut, man muss auch sagen, es gab noch vor uns, auch schon in den Achtzigern, Anfang Neunziger, diese Newsgroups und alles Mögliche, aber nicht in der Menge. Wir sind natürlich quasi ja und wir beide sind ja wirklich mitgewachsen mit dem Internet. Das sind jetzt grob einmal 30 Jahre. Jeb. Und in diesen 30 Jahren hat sich, wenn Du überlegst, geh doch mal nur 30 Jahre zurück zu deinem Beginn. Es gab noch keine Handys, Internet war halt wirklich sehr rudimentär, keine sozialen Medien in dem Sinne, keine Messenger. Bis nicht innerhalb, also von 30 Jahren technologisch, aber auch sozial global das Leben verändert hat, was heute ein Zukunftsforscher nicht bei der Beruf ist wie früher, wir hätten vor 30 Jahren das Jahr 20 25 so vorhersagen
[00:58:44] Michael Sieg:
können, ja. Na ja, wie gesagt, wenn man Sachen vor 30 Jahren glaubst, dann hätten wir jetzt entweder Hoverboards oder Terminator 1 vom Badezimmersszenario. Aber ja, also grade auch das Thema, wenn Du überlegst, unsere Anfänge mit dem Internet und wie sich das Ganze entwickelt hat. Das ist ja auch diese schöne Metapher Old Mandyals at Clouds. Wenn ich mir Ja, wenn ich mir jetzt überleg, ich hab mit 7, 8 Jahren meinen ersten PC zusammengebaut. Mein Kind mit 8 Jahren hat 'n Tablet in der Hand und kriegt 'n Anfall Ja. Wenn das Tablet hängt. Ja. Das ist oder macht 'n PC an und wenn der PC nicht funktioniert, dann
[00:59:22] Florian Haas:
böse, weil die haben alle keine Ahnung mehr, wie die Dinger gehen. Ja, ja, pass auf, wir machen das ganz kurz. Pass auf, das oh Meike, Du bist genauso Du bist Du bist 'n alter Knacker geworden. Wir ziehen das kurz durch. Wir, liebe Kinder, wir mussten auch unsere PCs, ich auch, selbst zusammenbauen. Und wir haben noch gewusst, wo oder wie was ist. Und ihr jungen Leute habt es ja so leicht, ihr habt's geklaut. Ihr habt zunächst 'n große Downloader hatten. Wir mussten auch mit 'nem Wähl Modem reingehen, selbst die Rechner zusammenbasteln.
Wir mussten noch mühsam auf Disketten oder auf die selbst gebrannten CD Sachen runterziehen. Ihr wisst ja gar nicht, wie gut ihr's habt. Mal hatten wir's da mal schlimm. Wir mussten noch Kohle in den PC reinwerfen, damit der PC dampfgetrieben losging.
[01:00:13] Michael Sieg:
Genau. Und wir schimpfen uns Digitalators by the way. Nein, das der Punkt an der Stelle, darauf wollt ich gar nicht raus. Natürlich ist dieser Grundgedanke, wenn Du älter wirst, ja immer da dieses, hheutzutage, heutzutage ist ja einfach bei uns, was damals noch viel schlimmer. In dem Fall ist es eigentlich eher, hey, ich weiß noch, wie ich die Kiste reparier. Ihr alle nicht mehr. Also ungefähr, dass wir unsere Eltern in puncto Autos sagen können und wir nicht. Okay, Anspruch, euer Ehren. Anspruch, euer Ehren.
[01:00:37] Florian Haas:
Wenn bei deinem Sohn das Tablet im Arsch ist, kannst Du auch nix retten. Nein, aber am PCI. Beim PC. Okay. Wann ist dein Sohn an dem PC Hase?
[01:00:47] Michael Sieg:
Mindestens einmal die Woche, wenn Du Minecraft spielt, weil ich ihm verbiete, scheiße aufm Tablet zu spielen, weil ich der Meinung bin, dass man so was aufm PC spielt. Hallo, ich bin PC Kiddy.
[01:00:56] Florian Haas:
Ja, ich auch. Also meine Frau macht meine Frau macht alles. Meine Frau ist ach ja jünger, sie macht alles mit dem Handy. Ich bin 'n PC Kind noch. Und meine Frau, wenn ich's nicht in der App machen, kann das nicht gut
[01:01:08] Michael Sieg:
dann wünsch ich nicht. Aber ich mein, weißt Du, ich mach auch nahezu alles am Handy oder am Tablet. Aber Spiel, also klassisches Gaming machst Du am PC. Außer Du spielst Autorennen oder irgendwas in die Richtung, das kannst Du von mir aus auf 'ner Konsole machen oder 'n Farmville oder irgend son Bums oder Clash Royal auf 'n Tablet, aber ansonsten Ja. 'n Laub. Nee, aber der Punkt ist 'n anderer. Wenn Du jetzt überlegst, wir aufgewachsen, wir haben PCs gebaut. Das war unsere Jugend. Wir kennen das. Wir wissen das noch. Und heutzutage nehmen die alles als gegeben. Dafür hast Du heutzutage die Jugendlichen, die mit KI aufwachsen.
Weißt Du, wie viel aus unserer aus unserer Generation überhaupt fähig sind, ChatGPT richtig zu prompen? Ja. Für die ist Ich merk's jetzt auch bei so vielen, grade auch aus unserer Generation, nee, ChatGPT benutz ich nicht. Nee, da das ist mir irgendwie unheimlich. Nee, es geht nicht. Und ich hab denen was gefragt und es funktioniert nicht. Wenn ich sehe, wie meine Kinder
[01:02:05] Florian Haas:
7 und 11, wie die intuitiv mit Technik umgehen, Genau. Bin ich bin ich beeindruckt. Und ja, mir ging's mit dir, Maike. Ich hab auch PCs zusammengeschraubt, ja, PCs verkauft, alles Mögliche, Dinge getan, an an an völlig egal. Aber wenn ich heut meine Kinder seh, denk ich mir, boah, echt, ich komm auf jeden Boomer.
[01:02:26] Michael Sieg:
Ja, das das ist aber auch das Thema, weil Du einfach merkst, Du musst selber dranbleiben. Es ist nicht mehr wie früher, dass Du das alles direkt mitmachst, weil Du's nicht mehr permanent im Freundes- und Bekanntenkreis hast, sondern Du musst ja Du musst ja heutzutage als Erwachsener musst dir aktiv gucken, was gibt's Neues und schaust dir Sachen an. Du hast ja noch 'n Berufsleben und so weiter, das Zeit kostet. Du bist nicht mehr die ganze Zeit aufm Schulhof unterwegs, wo jeder irgendwie neuesten, lustigen Apps hat. Und das ist das ist halt, glaub ich, das größte Problem. Und das ist auch das, was ich bei meinen Eltern feststell. Meine Eltern, als sie jünger waren, waren wesentlich näher an Technik dran, als später, als sie an Eltern wurden. Ich mein, ich hab jetzt bei meinen Eltern eine Frau, die ist in 20 Jahre älter als ich, also dementsprechend
[01:03:06] Florian Haas:
Da muss ich meine zweiundsiebzigjährige Mutter in Schutz nehmen, die noch richtig fit ist in vielen Sachen. Sie ist auch selbst beibringt, die nicht herkommt und sagt zu meinem Bruder, zu mir, zeig's doch mal, sondern die wirklich sich's versucht selbst beizubringen. Also es Ja, Ausnahmen gibt's nicht wirklich wahr? Nein, nein, es es gibt schon, also es ist Gottes wirklich. Ich glaube, man kriegt's schon gut hin. Ja, es stimmt. Ich glaube, die digitale Kompetenz ist anders geworden. Ja, auch meine Kinder könnten heute nicht mehr 'n PC zusammenschrauben. Okay, fair enough. Aber dafür sind sie intuitiver mit allen digitalen Produkten unterwegs, seh ich. Wie Du sagst, wir müssen's uns beibringen, Kinder wachsen damit von 0 auf. Genau.
Und ich seh meinen Sohn, noch bevor er in der ersten Klasse lesern schreiben konnte, konnte er sich intuitiv Playlisten auf Spotify zusammenstellen. Und das glaub ich und das glaub ich, macht aber auch einen Teil des Erfolges aus. Ach, Du, man darf 1 nicht vergessen, es gibt auf der ganzen Welt sehr viele Konsumenten, die weder lesen noch schreiben können. Und die will ich auch mit meinen Apps bedienen. Und wenn ich nur Abitur für meine App brauch, dann hab ich keinen großen Zielmarkt. Wenn ich aber auch intuitiv, wenn auch kleine Kinder damit arbeiten können, dann hab ich's geschafft, weil das ist für jeden
[01:04:21] Michael Sieg:
zugänglich. Genau, aber genau damit machst Du jetzt grade den Problemfaktor auf. Du willst deine App für jeden zugänglich machen, egal wie qualifiziert oder unqualifiziert er ist. Und genau damit kommt jetzt das Problem, Kinder sind, was so was angeht, maximal unqualifiziert, vorzugsweise, wenn sie noch im Kindergarten sind und nicht lesen und schreiben können. Dann hast Du aber, wenn die Kinder solche Apps kriegen und grade solche Kinderspiel kriegen, hast dann die Eltern, die's heulen anfangen von wegen, oh mein Gott, das Kind, verblöde ist, lernt ihr bei der App nicht mal lesen. Und da hast Du ja entweder genaues Problem. Aber wie gesagt, ich bin gespannt, wo sich das Ganze hin entwickelt und wie simplifiziert der ganze Spaß noch wird in Zukunft.
Vielleicht machen wir in 4, 5 Jahren eine Folge drüber, wie schlimm alles geworden ist und wie toll doch alles noch mit Facebook, Whatsapp und TikTok war. Ich bin gespannt. Ja.
[01:05:13] Florian Haas:
Also das kann durchaus passieren. Das kann durchaus passieren. Aber wir werden's sehen. Ich wollt's sehen. So, ich hab heut ich hab heut den den alten Opa nullpferd spielen dürfen. So schlimm ist es nicht. Ich nehm ja auch alles her. Aber oh, ich hab ich war heute genau, wo ich rüber geschimpft hab.
[01:05:32] Michael Sieg:
Was?
[01:05:33] Florian Haas:
Ja. Heut war ich derjenige gewesen, der hier in einem Art sozialen Medium in dem Podcast hier letztendlich einfach nur nölt und schimpft, ja.
[01:05:42] Michael Sieg:
Ja gut, Du hast aber eingangs eigentlich die das richtige Framing schon gesetzt. Du bist alt. Das heißt, Du darfst das. Old Mandy als der Clouds.
[01:05:51] Florian Haas:
Ganz ganz genau, ja? Früher war alles
[01:05:54] Michael Sieg:
besser. Ja, das ist das ist aber genau dieses Generationen Thema. Aber gut, ich glaub zu Generationen und wie die Generation unserer Großeltern, Eltern, wir, unsere Kinder und das alles dazwischen ist, da sollten wir definitiv mal noch was Eigenes machen. Ja. Machen wir auch. Find ich gut. Mir also an der Stelle nur kleines Vorstellungen. Mir wird nämlich auch immer wieder klar, über was ich mich bei meinen Eltern aufgeregt hab, als es immer hieß, ist oh nicht scheiße, warum machst Du das? Und wenn ich mir jetzt meine mein Kind anschaue oder auch heute irgendwie Zwölfjährige, denk ich halt exakt das Gleiche.
Und das wird definitiv meine Folge wert.
[01:06:33] Florian Haas:
Da gibt es 'n schönes Beispiel, das lassen wir heute aber weg. Da dreh ich ja auch einmal, das ist seit ein paar 1000 Jahren gleich geblieben. Ja, definitiv. Deswegen sag ich ja, ich find's superinteressant.
[01:06:44] Michael Sieg:
Ah gut, dann haben wir's für heute. Wir haben mal wieder die Stunde maßlos überzogen. Flo, wie immer, lieben Dank fürs Recherchieren und fürs Dabeisein.
[01:06:53] Florian Haas:
Es war mir ein Fest.
[01:06:55] Michael Sieg:
Für alle da draußen, wie gehabt, empfehlt uns gerne weiter, gebt uns die verdiente 5 Sterne Bewertung, hinterlasst uns gerne einen Kommentar für den Algorithmus und seid vor allem unter der Woche und spätestens nächsten Sonntag wieder dabei für die nächste Folge Weight Wort. Dazu dabei für die nächste Folge, Dazwischen, wie gesagt, unsere neuen Specialformate, die jetzt auch regelmäßig kommen. Ich wünsch euch einen schönen Tag, ein schönes Restwochenende, eine schöne Woche, je nachdem, wann ihr es hört. Gehabt euch wohl, bis zum nächsten Mal und Flo, bis dann.
[01:07:29] Florian Haas:
Bis dann. Servus, wird euch.