In dieser ersten Folge von "Wait What Wissen" tauchen wir tief in die spezielle Relativitätstheorie ein, begleitet von meinem Lieblingsphysiker Flo. Wir beginnen mit den Grundlagen der Physikgeschichte, von Galileo Galileis Fallversuchen bis hin zu Newtons Bewegungsgesetzen, und wie diese die Bühne für Einsteins revolutionäre Ideen bereiteten. Flo erklärt anschaulich, warum die Lichtgeschwindigkeit konstant bleibt und wie Einstein mit nur zwei Postulaten die Physik auf den Kopf stellte, indem er den Äther und den absoluten Raum infrage stellte.
Wir diskutieren die Herausforderungen und Experimente, die zur Entwicklung der speziellen Relativitätstheorie führten, einschließlich des berühmten Michelson-Morley-Experiments. Flo führt uns durch Gedankenexperimente, die die Relativität der Gleichzeitigkeit veranschaulichen und zeigt, wie Einstein die Maxwell-Gleichungen als allgemeingültige Naturgesetze etablierte. Diese Episode bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Physik und die bahnbrechenden Ideen, die unser Verständnis von Raum und Zeit revolutionierten.
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Timecode
(00:00) Intro und Themensetzung
(03:47) Galileo Galilei
(09:46) Isaac Newton
(14:53) Faraday, Ampere und Gauss
(16:28) James Clerk Maxwell
(27:54) Der Äther feat. Voigt, Lorentz, Poincaré
(40:23) Einstein betritt die Bühne
(54:11) Ausblick und Outro
Meine Damen und Herren, willkommen zum neuen Format Weight What Wissen, kurz vorm w w w, Zusammen mit meinem Lieblingsphysiker, dem lieben Flo. Hi Flo. Hallo Maike, servus bei Land. So, in der heutigen Folge macht's die Sache für mich relativ einfach. Wir sprechen über die, Flo korrigier mich spezielle Relativitätstheorie. Teil 1, ja. Genau, Teil 1 und in dem Punkt kann ich mich als Laie wunderbar zurücklehnen und den Physiker reden lassen. Das heißt, ich werd an der einen oder anderen Stelle mit Sicherheit mal einhaken, dumme Fragen stellen, hoffentlich nicht ganz so dumme. Und Flo wird das Thema mal 'n bisschen weiter ausführen. Und was auch unser Ziel in dem Format ist, für die Allgemeinheit verständlich erklären, insoweit, was bei Physik überhaupt möglich ist, sagt der Nicht Physiker.
[00:00:57] Florian Haas:
Na ja, die Idee ist tatsächlich, klingt jetzt blöd. Einerseits ist seit Corona gibt's immer mehr Zweifel an der Wissenschaft, aber auch immer mehr Interesse an der Wissenschaft. Maike und ich wollten 'n Experiment machen und wie der Maike sagt, gewisse physikalische Themen, die doch jeder kennt, irgendwie verständlich erklären. Und 'n Thema, was mich immer sehr beschäftigt, ist die Relativitätstheorie, wo ich auch nachm Studium lange gehadert hab. Und die Idee, die wir auch heute haben in der heutigen Sendung, ist, wenn ich nur ganz nackig anfangen und über die Relativitätstheorie erzähl, werden wir wahrscheinlich in 10 Minuten fertig bei der speziellen Relativitätstheorie.
Aber was auch wo ich mich auch immer schwertue, wenn mir jemand eine Formel hinklatscht und sagt, so ist es und ich muss so akzeptieren. Und mein Ansatz ist immer, ich versuch, die sie akzeptieren. Und mein Ansatz ist immer, ich versuch, die Motivation herauszufinden. Warum hat Einstein die und die Sachen gesagt? Und wenn Du dir nur dieses erste Paper von ihm anschaust und Du weißt nichts anderes und kannst sagen, 'n bisschen Scharlatan. Ja, da labert da irgendwas vom Postulaten, irgendwas. Und ich hab mich halt da auch immer schwergetan, bis Du dich wirklich da mal beschäftigst, was war seine Motivation? Und wenn Du das alles verinnerlicht hast, dann ist ganz am Schluss und das ist das Ziel auch heute, Maike, mit dir, dass wir wirklich in der Geschichte und das ist das Ziel auch heute, Maike, mit dir, dass wir wirklich in der Geschichte ganz früh anfangen und dass Du am Schluss sagst, eigentlich
[00:02:29] Michael Sieg:
hätt's nur so kommen müssen. Das ist ein Ziel von heute. Du hast gerade meine Schulzeit relativ gut beschrieben. Wie wir beide wissen, bin ich absolute Fan von Naturwissenschaften, nicht. Und Schule war bei mir auch immer so, auf der einen Seite in Physik, hier hast Du eine Formel. Ja, warum ist die so? Ja, weil's so ist. Und auf der anderen Seite in Mathe immer die schönen Themen. Bitte beweisen Sie folgende Aussage. Wo ich mir immer gedacht hab, so Freunde in der Nacht, warum soll ich das beweisen, wenns nicht bewiesen wär, würd's ja nicht stehen. So. Mit anderen Worten, dein Job heute, aus meiner Sicht, ist es vielen, vielen, ich ich ich nenn's mal Naturwissenschafts Nichtfreunden wie mir, Bock auf Physik zu machen.
Und da bin ich gespannt.
[00:03:15] Florian Haas:
Ich bin auch gespannt. Und aus Achtung, auch hier ganz wichtig, keine Formeln. Wir weinen kurz, e ist gleich m c Quadrat. Und die schwierigste Rechnung heute wird werden 100 kilometer per stunde plus 30 kilometer per stunde und 100 kilometer per stunde minus 30 kilometer per stunde.
[00:03:33] Michael Sieg:
Bezogen auf Lichtgeschwindigkeit oder nicht? Nicht Lichtgeschwindigkeit. Okay. Ich frag nur zu sich halt.
[00:03:40] Florian Haas:
Fangen wir mal an. Wenn Du wirklich, also es ist der Ansatz, wie ich versuche, da ranzugehen. Und wir fangen an im sechzehnten Jahrhundert bei Galileo Galilei. Der war 'n cooler Typ, ja, ja. Er hatte mit der Papst, hat er hatte mit dem Papst ja seine Probleme gehabt. Aber Galilei hatte unheimliches Verständnis für eine Art Physik, die's damals gegeben hat. Und Maike, wenn ich jetzt dich frag, er hat Fallversuche gemacht aufm schiefen Turm von Pisa. Er hat da verschiedene Sachen runterfallen lassen und hat gesagt, alles fällt gleich schnell runter oder wird gleich schnell beschleunigt. Deshalb wissen wir aber, wenn Du dich aufn schiefen Turm von PISA stellst und lässt eine Bleikugel und eine Feder unten an runterfliegen, kommt die Bleikugel zuerst an. Mhm.
Im Grunde ist natürlich halt der Luftwiderstand. Wenn Du das gleiche Vakuum machen würdest, kommt halt raus, beides fällt gleich schneller runter. Im Vakuum fällt die Feder genauso schnell oder die Beschleunigung der Feder ist genauso, wie sie ist für die Bleikugel. Und das und das Geniale bei Galilei ist, Du hattest aber damals kein Vakuum. Er konnte halt vielleicht eine Holzkugel mit 'ner Steinkugel oder irgendwas runterwerfen. Aber er hat erkannt, alles wird zum Erdmittelpunkt hin gleich schnell beschleunigt. Der hat aber keinen Vakuumfallturm oder Lasermessgeräte, sonst irgendwas. Also das ist halt 1 der Sachen, wo man sagt, der ist 'n Gigante der der Naturwissenschaften gewesen, ja. Stellt sich aufn schiefen Turm vom Pisa, lässt da drunter fallen und stellt fest, ja, egal, wie schwer das es ist, es fällt gleich schnell runter. Nur der Luft wieder stand macht's halt unterschiedlich.
[00:05:27] Michael Sieg:
Das ist eine Sache, die ich in jeder Art Naturwissenschaft eigentlich immer faszinierend fand. Also nicht die Tatsache, im Vakuum fällt alles gleich schnell runter, danke, okay, ist akzeptiert. Sondern wie sind die Leute vor 500 Jahren überhaupt auf diese bekloppte Idee gekommen, Ja. Solche Theorien aufzustellen?
[00:05:45] Florian Haas:
Die hatten Zeit.
[00:05:47] Michael Sieg:
Ja. Das fällt jemand nicht über Nacht ein. Nein, nein. Zeit ist ja okay, aber das Problem ist, wenn Du Du stellst eine Theorie auf für etwas, das nur funktioniert, wenn Du 'n Vakuum hast. Ja. Hast aber kein Vakuum.
[00:05:59] Florian Haas:
Theorie aufstellen ist die eine Sache. Komm auf diese Idee. Das ist was, was ich so faszinierend Das sag ich. An der Stelle. Drum ist er ja für mich 1 der Giganten der der der Physik. Jetzt geht's noch weiter. Und so hat er 'n paar Kollegen gesagt, na ja, stell dir vor, Maike, jetzt bist Du auf 'nem Boot auf komplett ruhiger See, okay. Und das Boot fährt mit gleicher Geschwindigkeit und Du bist unter Deck. Du kannst nicht sagen, ob das Boot still ist oder sich das Boot bewegt, oder? Abgesehen vom Schaukeln nicht, nein. Nein, das schaukelt nicht, gar nix. Dann Das ist das Boot fährt theoretisch mit 30 kilometer per stunde, das wird ziemlich schnell. Titanic 40 kilometer per stunde, dann machen wir 10 kilometer per stunde, ja. Das Boot fährt mit 10 kilometer per stunde auf, komplett ruhiger. Seht dahin. Du bist unter Deck, Du hast keinen Blick nach draußen. Mhm.
Das heißt, Du kannst nicht sagen, ob dein Boot gerade für sich bewegt. Korrekt. Seit wirfst über Du 'n Ball hoch. Was macht der Ball? Du fliegst Resten hoch.
[00:06:55] Michael Sieg:
Also im Regelfall bewegt er sich mit, weil Du ihn ja am Anfang mit beschleunigst, ja, lieg ich da grade falsch. Legst Du falsch? Er fliegt hoch und runter. Von aus deiner Sicht fliegt er hoch und runter. Ja, ja klar. Aber nein, was ich damit meine ist, aber ich werf ihn hoch. Er bleibt jetzt nicht auf 1 Stelle und das Boot fährt weiter währenddessen, sondern er wär jetzt in der Form mit, wenn's fährt. Das heißt aber, auch wenn Du den Ball hochwirfst, der Ball verhält sich genauso, wenn Du an Land stehen würdest. Mhm.
[00:07:20] Florian Haas:
Das heißt, was Galilei sagt, und es ist es es ist wichtig auch für Einsteins Relativitätstheorie. Er sagt, die Naturgesetze gelten zwischen allen Inertialsystemen gleich. So, was ist 'n Inertialsystem? Das ist entweder ein ruhendes System oder 1, was sich mit gleichmäßiger Bewegung fortbewegt. Mhm. 'N Schiff, was konstant mit 10 kilometer per stunde in eine Richtung fährt. Beschleunigte Systeme sind Systeme, die schneller werden und langsamer oder die eine Kreisbewegung machen. Den lassen wir weg. Wir sagen jetzt nur, Du bist auf 'nem Schiff unter Deck, Du machst alle Arten von Versuchen. Wenn das Schiff ganz ruhig ist und gleichmäßig sich bewegt, kannst Du nicht unterscheiden, ob dein Schiff bewegt oder nicht bewegt, aber die Versuche sind der gleiche das gleiche Ergebnis.
Also sagt er, die Naturgesetze sind in allen Innazialsystemen, also Ruhesystemen Mhm. Oder gleichmäßig bewegten Systemen die gleichen. Und die Verbindung dazwischen nennt man die Galailletransformation. Das sind ganz simple Rechnungen. Wenn siehst Du auf dem Schiff Oberdeck bist und es fällt mit 10 20 kilometer per stunde, dann wird's von dir aus der Ball mit 20 kilometer per stunde nach vorne geworfen, ich aber stehe an Land. Und aus meiner Sicht bewegt sich das Schiff ja mit 10 kilometer per stunde plus 20 kilometer per stunde, zweinessechzehn ist 30 kilometer per stunde. Das ist der einzige Unterschied, aber ansonsten ist bei uns alles gleich.
[00:08:48] Michael Sieg:
Okay.
[00:08:50] Florian Haas:
Und das sagt es einfach Galilee. Galilee hat gesagt, Leute, es ist völlig bums, ob Du an Land stehst und 'nem Ball hoch und runterwirfst oder auf einen gleichmäßigen schwimmenden Boot da hin- und herfliegst, die Naturgesetze sind gleich, das Verhalten ist gleich, alles ist gleich. Und er hat gesagt, das gilt für alle Naturgesetze. Damals gab's so die Mechanik und die Optik. Er hat also jeder also jeder Matrose hat gewusst, dass er sich auf einem ruhigen Schiff genauso alles verhält, wie wenn er an Land wäre. Ja, also das war kein Neu. Aber das einmal festzuhalten, dass die Naturgesetze in allen Inertialsystemen, also Systeme, die sich gleichmäßig bewegen oder ruhen, dass die sich gleich verhalten. Das war einfach mal, das muss halt einmal festgehalten werden, verschriftlicht. Definitiv.
Der nächste große Gigant war Newton gewesen. Newton, er werde nur ganz kurz einige halten ihn hier wirklich für den größten Master of the Universe, was Physik angeht. Für mich nicht ganz, aber immer noch, Herr Newton hat so viel erfunden, so viel entdeckt, kann man gar nicht reden. Und er hat natürlich auch die Schwerkraft mit 'ner Formel versehen und Bewegungsgesetze gemacht, die Newtonschen Bewegungsgesetze. Und das Schöne war, die waren unter der Galileotransformation Invariante. Das heißt, sie haben sich gleich verhalten, also hat Newton Naturgesetze herausgefunden, die invariante bleiben, egal, ob Du dich verhältst auf dem Boot oder an Land, ist ja klar. Newton hat geschrieben, wie 'n Apfel oder wie man's aufn Boden fällt, ist aufm Boot, was sich gleichmäßig bewegt, genauso wie an Land, ja. Der der der deine, was Du nach oben wirfst, deine Kugel fällt genauso runter auf dem Deck von dem Schiff wie an Land. Gibt's keinen Unterschied?
[00:10:46] Michael Sieg:
Du bist dabei? Ich bin dabei. Ich wollt nur grade noch sagen, ich wollt jetzt gar nicht widersprechen. Ich wollt nur grade noch sagen, was bei, was mir in letzter Zeit in Bezug auf Newton hauptsächlich unterkommt, sind die großartigen Genies, die alle immer behaupten, unser Leben wär total einfacher, hätte Newton die Schwerkraft damals nicht erfunden. Ja. Also womit wir wieder beim Thema wären, TikTok. Aber das das das war in dem Moment, als Du grade Newton erwähn hast, war bei mir wieder im Kopf irgend son, nennen wir's mal, Mitbürger in 'ner Straßenumfrage mit, ja, das Leben wär so viel einfacher gewesen, hätte der damals die Schwerkraft nicht erfunden, dann hätten wir jetzt alle keine Probleme.
[00:11:25] Florian Haas:
Es war ja, ich hab heute mit meinen Kindern und mit meiner Frau über Apple geredet, Frag nicht, warum, Apple und Samsung. Dann hab ich ihnen gezeigt, dass ja das erste Apple Logo, also von der Firma Apple, war ja Newton, der unterm Baum sitzt und der Apfel fällt von oben nach unten runter. Und danach hat er ihn angebissen und das kam das finale Logo raus oder was? Ich weiß es nicht. Aber das erste Logo war sehr schwülstig, sehr Schade einmal, Google mal nach dem allerersten Apple Logo schnell. Können wir vielleicht auch dann irgendwo reintun
[00:11:53] Michael Sieg:
in Ach Du scheiße, das stimmt. Gell?
[00:11:56] Florian Haas:
Das ist 'n richtig großes, fein gemaltes Logo und der Apfel oben leuchtet und wir runterfällt auf Newton. Spannend.
[00:12:07] Michael Sieg:
Na, weird. Ich hab hier nämlich grade was. Und warum ist der Apfel angebissen?
[00:12:12] Florian Haas:
Das hab ich auch noch nicht rausgefunden. Ich hab's mal gewusst, aber ich weiß es. Das heutige Apple Logo geht auf Rob Jennoff
[00:12:21] Michael Sieg:
zurück, der den Apfel im Jahr 77 entworfen hatte. Jennoff sollte, solle der Steve Jobs Biografie zufolge in 2 Versionen designt haben. Einen ganzen Apfel und einen angebissenen Apfel. Der Biss sollte laut Jeanneov verdeutlichen, dass es sich einen Apfel handelt und nicht etwa eine Kirsche. So. Die ganz spektakuläre Variante, da muss ich sagen, find ich das Logo irgendwie wesentlich interessanter. Und ja, Apple Computer mit Newton unterm Baum.
[00:12:48] Florian Haas:
Also gut, wir haben jetzt nur kurz Newton eingebracht, weil eben Newton hat zum ersten Mal Bewegungsgesetze aufgestellt, hat sie mathematisch saugeil beschrieben, darf man gar nicht reden. Aber sie waren auch Galileo Invariante, Galile Invariante. Das heißt, es waren Naturgesetze, die gelten, weil sie sich sowohl für die auf dem auf dem bewegten Boot gelten wie auch an Land. Mhm. Bis zu der Zeit gab's größtenteils die Mechanik, mit der sich Newton und Galilei beschäftigt hat, aber auch die Optik, mit der sich auch Galilei und Newton beschäftigt haben. Etwas Okay
[00:13:37] Michael Sieg:
Okay.
[00:13:39] Florian Haas:
Danach Es ist ja auch nicht quasi Klinke in die Hand gegeben in Anführungszeichen. Ja, ja, genau. 2 Giganten. Und das Krasse war, beide haben relativ lange gelebt. Es gibt später, wir werden auch Genies immer wieder mal hören, die wirklich brillant waren, die wurden nicht älter wie 30 oder 35. Auch Maxwell wurde nicht so alt, kommen wir gleich drauf. Das ist oft, wenn man überlegt, wenn diese Leute noch älter geworden wären, was wie würde heute wie würde heute die Menschheit oder die Gesellschaft aussehen? Weil die
[00:14:19] Michael Sieg:
letzten Folgen zurückzukommen, vielleicht hätten wir jetzt Hoverboards, fliegende Autos.
[00:14:24] Florian Haas:
Ja, ganz genau und wir hätten die KI überlebt, keine Ahnung.
[00:14:28] Michael Sieg:
Minuten war ja Wir hätten die Wir hätten die KI überlebt. Hat noch nie mal angefangen. Das, was wir jetzt grade haben, ist dumm wie Brot.
[00:14:35] Florian Haas:
Genau, wir wären doch schon längst weiter. Und Newton war ja auch 'n richtiger Arsch. Also den den mochte irgendwie keiner, gell? Tja. Muss 'n richtiger übler Sack gewesen sein. Ich hoff, dass ich's keinen zu nahe trete, aber war wirklich so. Potenzielle Nachkommen von Alzard Newton bitte weghören. Auf jeden Fall kamen dann die Pioniere auf, die Elektrizität und Magnetismus entdeckt haben, unter anderem Michael Ferroday. Der war so siebzehneinundneunzig bis 18 67 und der hat auch zum ersten Mal diesen Begriff des elektrischen Feldes gebracht. Also er gesagt hat, na ja, es gibt Felder, die sich ausbreiten, ja, mit elektrischen Feldlinien drinnen.
Das heißt quasi, die Elektrizität ist nicht nur in dem Stromkabel drin, sondern wenn sich da was auch bewegt, dann hab ich es überall. Und man hat damals auch entdeckt, dass eben stromdurchflossene Leiter Magnetfeld erzeugen. Hat irgendwie gewusst, okay, irgendwie man kannte ja, Magnete kannte man schon ja aus 'n aus der Antike, magnetische Steine, ja. Und auf einmal machen die hier Versuche, Ampere, Fairrotei und andere und stellen fest, fuck, irgendwie erzeugt son Strom der flossener Leiter, son Stromkabel erzeugt auch 'n Magnetfeld mit. Was ist 'n hier los, also wenn hier Wechselstrom ist?
Das war eben Ampere aber auch mit dabei. Gaus, der berühmte Mathematiker, hat sich sehr viel auch mit Magnetfeldern beschäftigt. Alle haben so gelebt, siebzehnhundertneunzig, 75, 77 und sind so gestorben so 18 in den 18 Dreißigern, Fünfziger-, Sechzigern. So, alle haben vor sich hingewurschtelt, haben festgestellt, okay, jetzt gibt es hier elektrische Felder, magnetische Felder. Irgendwie erzeugt 'n Stromdurchflossener Leiter, wenn wenn da was drinnen ist, auch noch mal Felder, magnetische Felder. Und dann kam Maxwell. Und Maxwell war dann wirklich aus meiner Sicht 1 der Giganten, hat auch Einstein festgestellt.
Maxwell war 'n schottischer Physiker, der sich mal so mit allem beschäftigt hat, mit der kinetischen Gastheorie, völlig bums und unter anderem damit. Und da hat man sich erst einmal die ganzen Forschungserver theoretischer Physiker. Und er hat sich die ganzen Forschungsergebnisse eben angeschaut von Ferro Day Amperer, von Gaaus, von anderen und hat gesagt, das muss man mathematisch beschreiben. Und er hat dann die MAXVAL Gleichungen erstellt. Damals waren's bei ihm noch 20 Gleichungen. Mittlerweile sind's 4 Differentialgleichungen, lineare Differentialgleichungen erster Ordnung, die lassen wir heute auch weg. Aber das Geile ist, Maike, mit diesen Differentialgleichungen konnte er alle Experimente, die bis dahin gelaufen sind, erklären. Magnetismus, elektrische Felder, die ganze das Thematik der Elektrodynamik, also bewegte elektrische Felder, was elektrische Felder, magnetische Felderbedingungen et cetera p p. Und die hat eben auch dann herausgefunden, ja, wenn Du hier bewegte Ladungen hast, erzeugen die einerseits elektrische Felder und diese erzeugen magnetische Felder.
Und diese Felder stehen aufeinander senkrecht. So, also machen wir mal, jetzt machen wir zwar einen Versuch ganz kurz. Halte mal deinen Zeigefinger in den Monitor. So, das ist die Bewegungsrichtung. Dann tust Du den Daumen nach oben, genau, und tust den Mittelfinger senkrecht dazu machen. Genau. Du sagst es quasi, der Daumen ist das elektrische Feld, der der senkrecht dazu stehende Mittelfinger ist das magnetische Feld. Und und hat festgestellt, diese Felder bewegen sich nach vorne in die Zeigefingerrichtung eben.
So, und dann wollt er wissen, na ja, wie schnell bewegen sich denn diese elektromagnetischen Felder? Also Du siehst, er war der es, da wenn Du's mal verstehst, kriegst Du voll den Ständer mathematisch gesehen. Ich bin jetzt auch nicht gespannt. Für die elektrischen Thematiken gibt's eine Konstante. Die hat man herausgefunden, sind man die elektrische Feldkonstante. Ist einfach irgend eine Konstante, die man da hernimmt. Bei den magnetischen Felder hat man eine Konstante herausgefunden, die man gebraucht hat, die magnetische Feldkonstante.
Mhm. Jetzt hat am es hat Maxwell gesagt, wenn Du diese elektrische Feldkonstante mit der magnetischen Feldkonstante multiplizierst, die Wurzel daraus ziehst und den Kehrbruch bildest, also 1 durch, kommst Du auf die Lichtgeschwindigkeit.
[00:19:17] Michael Sieg:
Okay, warte mal. Jetzt mal ernsthafte Frage, was zur Hölle haben die damals genommen, überhaupt auf solche Ideen zu kommen?
[00:19:24] Florian Haas:
Es kommt aus den Formeln raus tatsächlich. Das kommt, also er wollte, Max mal wollte wissen, es wenn diese, wenn eine bewegte Ladung so ein elektrisches und ein magnetisches Feld erzeugt, das muss sich ja in irgendwo fortbewegen. Und wie ist diese Fortbewegungsgeschwindigkeit, wie ist die? Und dann hat er halt einfach diese ganzen Formeln genommen, hat versucht, hier diese Bewegungsgeschwindigkeit herauszubekommen. Und ganz am Schluss kommt raus, dass die dass diese Fortbewegungsgeschwindigkeit ist 1 durch Wurzel dem Produkt dieser elektrischen Feldkonstante, der magnetischen Feldkonstante. Und er hat dann festgestellt, diese Geschwindigkeit ist, was andere Physiker gemessen haben, fucking nah dran an der Lichtgeschwindigkeit. Und bis zu dem Zeitpunkt war Licht ein eigenes Phänomen gewesen, etwas komplett eigenes Licht. Man weiß sich nicht einmal sicher. Die einen haben gesagt, Licht ist eine Welle, andere haben gesagt, Licht besteht als Teilchen, damals noch Korpuskel.
Man hat nicht gewusst, was man damit anfangen sollte. Die Optik hat gesagt, na ja, es fällt sich eher wie Welle, andere Sachen haben gesagt, haben sich eher wie Teilchen verhalten. War völlig wurscht. Es gab auf jeden Fall Licht. Man hat gewusst, Licht ist Optik. Mhm. Alles, was man mit Linsen gemacht hat, Vergrößerungslinsen, Streulinsen, Teleskope. Man hat gewusst, da geht Licht durch und Licht, man hat versucht, die Lichtgeschwindigkeit schon zu messen. Man kann ziemlich, ziemlich nah dran so vor Maxwell. Und Maxwell hat dann nur festgestellt, allein aus diesen beiden Konstanten, die aus Experimenten entstehen, wenn Du die multiplizierst, Wurzel ziehst und ein Kehrbruch bildest, kommst Du auf die Lichtgeschwindigkeit.
Und auf einmal stell dir fest, aber ich hab doch grade die Ausbreitungsgeschwindigkeit von elektromagnetischen Feldern eigentlich gesucht. Und auf einmal kommt raus, das ist die Lichtgeschwindigkeit. Also hat er überlegt, fuck, heißt das dann, dass, wenn sich Licht ausbreitet, das auch elektrodynamische Felder sind? Dass dieses Licht genau das ist, was ich grade hier beschreibe, dass Optik und Elektrodynamik irgendwie zusammenhängen? War damals natürlich, also war sofort jedem klar. Aber beweisen konnte es das nicht. Weil diese elektromagnetischen Felder hat damals noch keiner wirklich gesehen. Die hat erst dann Herz, der berühmte Physiker Herz, kennst Du ja Megahertz, Gigahertz, tja Herz.
Der hat dann das ein deutscher Physiker, der hat dann zum ersten Mal diese elektromagnetischen Felder, Heinrich Herz hat die erzeugt achtzehnsechsundachtzig, leider kurz nachdem Maxwell gestorben ist. Maxwell wurde nicht alt, ist geboren 18 31 und gestorben 18 79.
[00:22:08] Michael Sieg:
Okay.
[00:22:09] Florian Haas:
War nicht alt. Auf jeden Fall, er hat auf er zum ersten Mal festgestellt, ich kann in 1 mit wenigen Formeln elektrische, magnetische Felder gemeinsam beschreiben. Diese Wellen, die sich ausbreiten, hast Du mit den Fingern gemacht, mit den 3 Fingern. Man nennt es eine Transversalwelle. Warum? Weil quasi diese elektrisch magnetischen Felder sich senkrecht ausbreiten wie die Bewegungsrichtung. Heißt, Dame nach oben, Mittelfinger zur Seite, Zeigefinger Bewegungsrichtung geht in den Bildschirm rein. Und er hat festgestellt, diese elektromagnetischen Felder bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit.
Also ist Licht vielleicht auch eine Transversalwelle und ist Licht oder ist dann die Optik ein Teil der Elektrodynamik? War damals also war damals gewusst, dass Maxwell was richtig, richtig Krasses rausgefunden hat. Man hat gewusst, okay, der hat hier Probleme gelöst, die gab's seit Jahrtausenden. Und der hat innerhalb von wenigen Jahren, jetzt innerhalb von 3 Jahren diese Wechselgleichungen da gemacht oder dann veröffentlicht, der hat da 'n richtig heißen Shit gemacht. Da waren alle beeindruckt. Er hat aber noch was gesagt, was alle damals glaubten.
Nee, Wasserwellen bereiten sich breiten sich in Wasser aus. Okay. Ja. Schallwellen
[00:23:29] Michael Sieg:
bereiten sich in Luft aus. Die breiten sich in Schall aus, ja.
[00:23:33] Florian Haas:
Schall aus. Mechanische Wellen, wenn ich aufn Tisch hau, breitet sich durch diese Tischplatte aus. Also wo wo tun sich dann Lichtwellen oder diese elektromagnetischen Wellen? Wo breiten die sich aus? Muss ja irgend 'n Medium geben, irgendwas? Und da hat mir gesagt, es gibt den Äther.
[00:23:51] Michael Sieg:
Der Äther. So.
[00:23:53] Florian Haas:
Und der Äther, was ist der Äther? Ja, na ja, weißt Du, was mir da eingefallen ist, wie ich danach recherchiert hab? Jetzt bräuchte man 'n Star Wars Flow.
[00:24:05] Michael Sieg:
Für den Äther.
[00:24:08] Florian Haas:
Du weißt, wie die Macht beschrieben wird bei Star Wars. Ja. Das wird bei ihm die Star Wars Musik einlaufen lassen und dann müsste man genau Und ob sie sagen, sie umgibt uns, durchdringt uns, sie verbindet die Galaxie,
[00:24:24] Michael Sieg:
so wird er die Macht beschrieben. Okay, also Kurzfassung, wir haben eigentlich keine Ahnung, über welches Medium und wie, sondern wir haben uns irgendwas ausgedacht.
[00:24:31] Florian Haas:
Genau. Okay. Weil das Bis dahin hat, genau, weil das hat ja keiner diesen Äther irgendwie, Du spürst dir ja nix, ja. Also dieser Äther wär quasi wie die Macht permanent da und in diesem Äther breitet sich alle elektromagnetischen Wellen breiten sich in diesem Äther aus. Mhm. Und da war wirklich, wirklich dahinter und hat auch Maxwell gesagt, den müssen wir finden. Das war Teil seiner Theorie, aber den hat auch schon vorher keiner gefunden, ja. Man hat auch wirklich gewonnen Der regelt ist viel gefundenen Äthers. Ja, ganz genau.
Und ein Problem war, er hat ja gesagt, dass alle elektromagnetischen Wellen sich mit dieser Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Mhm. Aber dadurch wurde wurden die Maxwell Gleichungen nicht mehr Galilei in Variant. Weil bei Galilei hab er gesagt, die Geschwindigkeiten addieren sich. Mhm. Das darf aber hier nicht sein. Maxwell sagt, sie bewegen sich immer mit Lichtgeschwindigkeit. So. Jetzt musst Du dir vorstellen, das hat man hier geile und geilen Satz von Formeln gefunden, die Maxwell Gleichungen, die so viel erklären, warum Physiker über Jahrhunderte diskutiert haben. Und Du weißt, Du weißt, die sind richtig, Maike. Du weißt, die sind richtig. Mhm. Aber sie sind nicht Galilehenvariante.
Und bis dahin galt ja der Grundsatz, was nicht Galilehenvariante ist, ist kein Naturgesetz. Fuck.
[00:25:56] Michael Sieg:
Das heißt, wir haben einfach neue Naturgesetze erfunden, oder?
[00:25:59] Florian Haas:
Ja, dann sind's keine Naturgesetze. Wenn sie nicht Galilé in Variante sind, sind's keine Naturgesetze. Das heißt, hat man angefangen zu sagen, ja, die Maxwell Gleichungen gelten nur in Bezug zu dem ruhenden Äther. Das muss man dir vorstellen, bis zu der Zeit damals hat man sich ja auch noch religiös geprägt vorgestellt, die ganz ganze Universum hat eine Bühne, einen absoluten Raum. Mhm. Und eine absolute Zeit. Die wurde aufgespannt zu Beginn der Zeit. Damals gab's auch keinen Urknall und hat einfach gedacht, von mir aus war's der liebe Gott gewesen, ja?
Ja? Es gibt einen absoluten Raum, in dem wir uns bewegen. Dieser Raum sind die 3 Einheiten Länge, Breite, Höhe. Die sind im Universum gibt's 'n absoluten Raum, eine absolute Zeit. Und der Äther, dieses wabernde Zeug, dieses diese Macht ruht im Vergleich zu diesem absoluten Raum. Und hat dann gesagt, na ja, diese Maximalgleichungen gelten halt mal, sie zu retten, Geltend nur in diesem absoluten Raum. Das Problem ist, man hat damals schon gewusst, wir bewegen uns aber. Wir kreisen ja die Sonne, wir kreisen die Milchstraße, damals noch nicht bekannt. Aber hat gewusst, wir wir bewegen uns auf der Erde. Die Erde dreht sich, Erde dreht sich die Sonne rum. Also haben wir gewusst, ja, wir bewegen uns ja in Relation zu diesem absoluten Raum.
Und die Maxwell Gleichungen, damit sie gerettet werden, gelten halt nur in diesem absoluten Raum. Aber hat man da erkannt, das kann nicht funktionieren, weil sie gelten auch bei uns auf der Erde. Aber wir bewegen uns ja, wir drehen uns ja. Also irgendwas passt nicht. Die Idee war, lass uns einmal diesen Äther finden. Vielleicht kann der ziemlich viel viel herausfinden. So, wie würdest Du was finden wie die Macht in Star Wars, was durch dich durchdringt, Du nicht messen kannst und gar nix? Also das ist das Problem. Die Wechselgleichungen sagen, die Lichtgeschwindigkeit, wer bleibt, ist immer die gleiche. Mhm. Dann bist aber nicht mehr Galilei Variante, damit kein Naturgesetz.
Fuck, Du willst aber, dass es gilt. Also sagst Du eher zum absoluten Raum, zum ab zur absoluten Weltbühne, da passt's, zu allem anderen nicht. Aber Du siehst ja auch, das passt auch nicht. Du siehst, man versucht, Erklärungen zu finden durch die Kniescheibe in den Kopf geschossen und hat's versucht zu retten.
[00:28:30] Michael Sieg:
Also an manchen Stellen klingt's eher wie, ich hätte gerne, dass es so ist und das Ergebnis bau ich mir jetzt die Logik. Mhm.
[00:28:38] Florian Haas:
Das kommt erst die nächsten 100 Jahre so, Maike. Genau das kommt erst die nächsten 100 Jahre. Okay. Und wir reden jetzt von den klügsten Physikern, die versuchen, das zu lösen. Und der der einige, der's löst, ist Einstein. Ah, na guck. Da da kommen wir bis auch drauf auf das Ganze. Also wir haben jetzt das Problem, diese Du hast einfach herausgefunden, boah, wie geil ist es? Elektromagnetische Felder bewegen sich in Wellen, Transversalwellen mit Lichtgeschwindigkeit aus die Optik, mit Magnetismus, Elektrizität vereint. Du hast alles gemacht, aber es passt nicht komplett rein Und dieser Äther muss es irgendwie retten, diese Weltbühne.
Und dann kamen 2 Physiker, Michaelson und Morley. Michaelson war 'n Deutschamerikaner, Morley war Amerikaner. Und die wollten diesen Äther messen. Achtzehneinundachtzig hat der Michaelson gemessen in Potsdam, später in Amerika. Und Molly dann noch mal später auch in Amerika 18 87. Und der hat eine coole Idee und eine ziemlich naive Idee. Wenn Du mit 'nem Cabrio fasst und tust 'n Finger oben rausstecken, kommt der Fahrtwind entgegen. Ja. Sie wollten diesen Ätherwind messen. Okay, jetzt bin ich gespannt, Frau Stellko. Also Sie haben gesagt, okay, dieser Äther ist in dieser absoluten Weltbühne irgendein waberndes sonst irgendwas.
Wenn aber wir durchs Universum kreisen, indem die Erde dreht, indem die Erde sich die Sonne dreht, müssten wir sone Art Fortwind, son Ätherwind spüren. Mhm. So, Du spürst natürlich nicht, weil weder Du noch ich spür den. Aber die Idee wäre dann, wenn ich einen Lichtstrahl genau in den Wetter, in den Äther halten würde, Mhm. Müsste dieser Lichtstrahl sich verändern durch diesen Ätherwind. Er müsste gedrückt werden, die Wellenlänge, irgendwas muss es sich verändern letztendlich. Wenn ich aber einen Lichtstrahl mache, der senkrecht zu dem Ätherwind geht, dem passiert nix, weil der nicht quasi direkt in den Wind reinschießt. Anschließt wird, ja. Genau. So, und die Idee ist, Du baust Interferometer.
Es ist nix anderes wie, Du nimmst einen Lichtstrahl, Du spaltest den auf in einen Teil, den Du in die eine Richtung schickst, den zweiten Teil, den Du Senkrecht dazu schickst. Dann hast 'n Spiegel bei beiden Enden, die Lichtstrahler kommen zurück, treffen wieder am Ursprungsort aufeinander. Und wenn nichts passiert, dann sind diese beiden, dann bilden die beiden ein ein ein Verstärkungsmuster, weil diese beiden Lichtwellen sich verstärken, das kannst Du messen. Wenn aber 1 der beiden Lichtstrahlen verändert wird auf seinem Weg hin und zurück, dann siehst Du ein anderes Interferenzmuster.
Dann würdest Du das sehen an dem Bund, wo zusammenkommen. Das musst dann Du quasi messen. Und die haben uns son Interferometer gebaut, ja. Hoch, wirklich ganz exakt, Maike. Also im Endeffekt ist ja nicht schwierig, Du hast eine Lichtquelle, Du hast 'n Lichtteiler drinnen, der das Licht in 2 Teile aufteilt. Also die Laufbahnspiegel kommt zurück und dann misst Du mit 'nem Mikroskop oder irgendwas versuchst Du, diese Interferenzmuster zu sehen. Und da Du ja nicht weißt, in welche Richtung der Äther weht, brauchst Du's Ganze auf 'nem rotierenden Gestell und rotierst die immer wieder, ja. Du misst, rotierst und misst und rotierst.
Und die Idee war, damit findest Du diesen Äther oder indirekt und indirekt indirekt nachweisen, weil der, wenn Du mal zufällig in Richtung des Äthers dein Lichtstrahl ausrissen einen, wird er gestaucht. Mhm. Und das haben Sie festgestellt? Nicht.
[00:32:22] Michael Sieg:
Ich war jetzt grade am Überlegen, ob ich nichts sag oder ob ich mir ob ich auf irgendwas komm, aber okay, ich akzeptiere nichts.
[00:32:32] Florian Haas:
Sie haben also die Messungen waren gewesen, dass Sie, glaube ich, kappt haben, es wär in 'ner paar kilometer per stunde gewesen oder so, aber das war mit der Fehlertoleranz auch. Also Sie haben auch selbst zugegeben, da kommt nix aus. Das bekam man über Nobelpreis übrigens, die beiden, gell, später. Für nichts oder für was? Ja, für das, für für Ihre,
[00:32:54] Michael Sieg:
ja. Für Ihren Beweis, für nichts.
[00:32:56] Florian Haas:
Ja, ich glaube so grad, das war's gewesen. Weil die haben halt wirklich, also man muss da vorstellen, die haben nicht einfach mal schnell so Interferometer gebaut, die haben das unheimlich sorgfältig gemacht. Also diese Messungen wurden weltweit anerkannt.
[00:33:10] Michael Sieg:
Es geht's auch weiter, Maike. Warte mal ganz kurz, es ist ja okay, also es wird weltweit anerkannt, ist ja alles Gucci, aber Du bekommst einen Nobelpreis dafür, dass Du beweist, dass Du nichts beweist.
[00:33:23] Florian Haas:
Sie haben erst mal nur bewiesen, wie auf sehr gute Weise, dass Sie erst einmal den Ätherwind nicht messen können. Und na ja, Maike, in der heutigen Zeit Okay. Pass mal auf, in der heutigen Zeit wissen wir, dass über 90 Prozent des Universums aus dunkler Energie und dunkler Materie bestehen. Und weißt Du, warum wir's dunkel nennen? Mhm. Weil wir keinen Strahl haben, was es ist.
[00:33:47] Michael Sieg:
Ich wollt grade sagen, das ist jetzt wieder das große Problem. Keiner hat in den Palmen, was es ist und deswegen, ja, gucken wir mal. Also wir suchen auch gerade dunkle Materie und dunkle Energie.
[00:33:57] Florian Haas:
Es gibt Kandidaten, aber im Endeffekt stochen wir da im Dunkeln. Ha ha ha ha.
[00:34:02] Michael Sieg:
Physiker und Wortspiele, lass es einfach.
[00:34:06] Florian Haas:
Also, weißt, pass auf. Also die haben gemessen und wirklich, man war beeindruckt, wie akkurat die gemessen haben. Und jedem war klar, okay, irgendwie, da kommt nix raus. Jetzt hast Du das Problem. Du kannst es entweder sagen, scheiß auf dem Äther. Es gibt kein Äther. Aber das war so stark in den Köpfen drin, Maike. Das war so stark drin, dass man sagt, es gibt doch einen absoluten Raum. Es gibt eine absolute Zeit und es gibt diesen Äther, der in diesem absoluten Raum seit Anbeginn der Uhrzeiten da ist. Wir fliegen durch. Das Konzept geben wir nicht auf. Uns verrecken nicht. Okay. Also müssen wir irgendwie anders vorgehen.
Dann hat man überlegt, ja, man hat dann mittlerweile schon gesehen, man hat dann mit Elektronenstrahlen experimentiert. Damals wusste man, dass es Elektronen sind, man hat gewusst, es sind geladene Strahlen. Und hat dann festgestellt, irgendwie verhält sich das alles irgendwie komisch. Diese elektromagnetischen Felder, die so an Strahl rumgehen, die werden gestaucht in Bewegungsrichtung.
[00:35:15] Michael Sieg:
Mhm.
[00:35:16] Florian Haas:
Man hat wieder versucht, den Äther reinzukriegen. Man versucht, auch die Maxwell Theorien mit dem Äther irgendwie zu retten. Und so hat man dann Wildem erweugt und dann eher später Hendrik Anton Lorenz hat dann versucht, doch neue Gleichungen das zu retten. Na, die statt den Galileotransformationen gab's dann die Lorentz Transformationen. Und die haben dann gesagt, na ja, das alles zu retten, Maike, müssen wir einführen, dass in Bewegungsrichtung Sachen gestaucht werden, das nennt man Längenkontraktion, und dass die Zeit gedehnt wird. Aber man hat immer gesagt, das sind so absolute Scheinvariablen.
Diese diese kontrahierten Längen und diese gedehnten Zeiten, das sind alles Scheinzeiten, weil es gibt ja nur diese eine absolute Zeit, die für dich gilt, für mich gilt, für alle gilt, das ist die Weltbühne mit 'ner absoluten Länge, die absolute Zeit unter Äther. Diese Lawrence Transformationen waren so ein mathematisch geniales Konstrukt, irgendwie diesen Äther zu retten, die Maxwell Gleichungen zu retten, aber auch die Ergebnisse aus den Messungen zu retten. Man hat immer ganz viel darum rumgebastelt. Ja, hat er dann gesagt, wenn die elektromagnetischen Fälle gestaucht werden, dann werden auch wahrscheinlich die Massen sich anders verhalten, hat dann irgendwie gesagt, die ganzen Massen, also Du und ich, wo wir aus Massen bestehen, sind nix anderes wie elektromagnetische Besonderheit, dieser in Ätherwind gestaucht, gedehnt, was weiß ich. Also man hat versucht, dieses diesen Äther und alles irgendwie zu retten.
Und diese Lorenztransforationen hat man gesehen, die funktionieren. Aber die Annahme war, Du musstest viele Annahmen treffen. Du musstest viele Annahmen treffen heißt, Du musst dir viele Sachen ausdenken, die für dich jetzt einfach so sind. Genau, die Du nicht beweisen konntest. Du gesagt hast, ja, das wie gesagt, dass man sagt, ja, alle Massen sind doch irgendwie elektromagnetisch und drum kann man die jetzt da irgendwie passieren, Sachen wie eine Längenkontraktion, eine Zeitillatation. Aber das ist alles nur Scheinvariablen. Also für Lawrence waren das nur Hilfsvariablen, einfach diese Wechselgleichungen
[00:37:34] Michael Sieg:
irgendwie zu retten. Aber sie hatten keine physikalische Bedeutung. Ja gut, das heißt aber, wenn Du jetzt davon ausgehst, dass Du, indem Du dir Sachen ausdenkst, irgendwas beweist, was dann wieder funktioniert. Dann bist Du die nächsten zig Jahrzehnte damit beschäftigt, die Sachen, die Du dir ausgedacht hast, zu beweisen, damit der Rest ja nicht die Ohren fliegt, oder? Ganz genau und das war das Problem und man konnte vieles von dem nicht beweisen.
[00:37:57] Florian Haas:
Cool. Also hat man's immer versucht, doch neue Ad hoc Hypothesen zu beweisen. Ja, und warum auch diesen Eltern nicht finden? Ja, er sollte wie die Macht bei Star Wars. Gab's damals, weißt Du, wie ich mein, gab's damals nicht, doch dringend uns und bla bla bla. Und man hat auch damals schon festgestellt, fuck, diese Lichtgeschwindigkeit, die bleibt gleich, auch in bewegten Systemen. Noch einmal, wenn Du auf 'nem Motorrad fährst mit 100 KMH und Du schießt eine Pistolenkugel nach vorne ab, die auch 100 KMH hat. Aus meiner Sicht, wenn ich neben euch stehe, neben dir in der Pistolenkugel, bewegst Du dich mit 100 kilometer per stunde und die Pistolenkugel mit 100 plus 100, also 200 kilometer per stunde. Aber bei der Lichtgeschwindigkeit hat man festgestellt, diese scheiß Lichtgeschwindigkeit, egal wie man's stellen und wendet, die bleibt irgendwie gleich. Da hat man auch versucht, irgendwie zu retten, ja, weil der Älter montags bei Lidl einkauft, keine Ahnung, ja. Man hat irgendwie versucht, das alles zu retten.
Und da gab's auch 'n tollen Physiker, neunzehnhundertvier, also ein Jahr bevor Einstein kam, der hat das zusammengefasst. Der hat gesagt, okay, es gibt halt, ist endlich erst einmal die Lichtgeschwindigkeit wird niemals überschritten. Dann passen wir bei Maxwell. Hat der Maxwell hat gesagt, elektronische Wellen bereiten sich immer wirklich Geschwindigkeit aus. Hat er gesagt, gut, okay, nimmt man an. Es gibt eine Legendkontraktion, hat man festgestellt damals schon. Man hat aber damals gesagt, durch den Ätherwind werden halt Lineale gestaucht, alles gestaucht. Du und ich werden wir uns bewegen, wär immer gestaucht.
Es gibt eine Zeitdilatation. Es gibt sone Art eine scheinbare Zeit. Du denkst, es ist so, aber es gibt dann eine absolute Zeit. Die Verbindung zwischen den einzelnen Systemen ist nicht mehr die Galileo Transformation, sondern diese Lorentz Transformation, wobei da die Lorenz Transformation immer im Bezug gesehen werden muss zum zur absoluten Weltbühne, zur absoluten Zeit, zum absoluten Raum, zum absoluten Älter. Und alles davon tust durch die Lorenz Transformation ändern, anpassen, aber es ist quasi eine Scheinzeit, eine Scheinlänge. Der Äther muss existieren.
Das ist damals noch so gewesen. Der Äther muss existieren. Und es gibt eben einen ausgezeichneten absoluten Raum, den der liebe Gott geschaffen hat. Kannst da aussuchen, 'n Spaghettimonster, eine absolute Zeit. Und alles wird zu dazu in Relation gesetzt. Das hat neunzehnhundertfünf, nicht 4, sondern 5. Poncqueré hat es. Und Du siehst, da ist schon vieles da, was jetzt kommt. Aber man hat so viel Hypothesen aufstellen müssen, mal so viele ad hoc Ideen, das alles irgendwie zusammenzubringen. Das war wirklich anstrengend. Und dann kam ein absolut gelangweilter technischer Experte dritter Klasse beim Bernard Patentamt. Und dem war fatzen langweilig.
Es war Einstein, der wie gesagt, er hat Physik studiert, saß in der Doktorarbeit auch in dem Jahr dran. Er bekam keine Anschlag an der Uni, er wollte an der Uniforscher werden, bekam nix, war mal irgendwie er braucht ja auch Geld. Mhm. Ja, und dann wurde er halt technischer Experte dritter Klasse beim Banner Patentamt. Also weniger kann's nicht werden, Maike, glaub ich. Ich glaub, drunter geht's nicht, weil damals im Patentamt. Und dem war halt am ganzen Tag ziemlich langweilig. Und er hat sich halt halt in diesem, ja, mit viel beschäftigt. Unter anderem hat er eben auch da festgestellt, was Lorenz, Poncquery, Maxwell, was alle herausgefunden haben. Er hatte, heute ist ja einfach, heute kannst Du wieder im Internet ja alle Papers runterladen. Damals muss es dir irgendwie beschaffen. Also man war nicht sicher, ob er wirklich alle Papers, also Ergebnisse gehabt hat, die damals davon. Aber er wusste vom Michaelson Malle Experiment, er wusste von der Lorenz Gleichungen, er wusste, dass die Leute so Schwierigkeiten gehabt haben, diesen Eltern zu retten und alles Mögliche.
Und dann hat er sich überlegt, gehen wir's doch mal anders an. Und jetzt pass auf. Und jetzt wird das gleich richtig geil. Er sagt, wir gehen jetzt nur von 2 Postulaten aus. Das erste Postula sind Forderungen. Die erste Forderung ist, was schon Galileo gesagt hat, das Relativitätsprinzip. Das heißt, allen Tourgesetze gelten in allen Inertialsystemen gleich Mhm. Wie auf dem Boot, wie auf dem gleich fahrenden Zug et cetera pp. Nicht nur für die Mechanik, alle auch noch zu findenden Naturgesetze, aller Naturgesetze gelten nach dem Relativitätsprinzip, auch die Elektrodynamik von Vexwell.
Mhm. Das ist erst mal völlig okay. Das heißt, wenn ihr später Gedankenxperimente macht mit einem fahrenden Zug, machen wir gleich. Es ist völlig egal, ob Du im fahrenden Zug bist oder am Bahnsteig stehst, es gelten die gleiche Naturgesetze. Die zweite Forderung ist, die Lichtgeschwindigkeit bleibt immer gleich. Egal, was passiert, es gibt immer, sie wird nicht langsamer, sie wird nicht schneller. Es gibt nur die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit. Mhm. Und weil er da zu Beginn seine seines seiner Veröffentlichung seid, wird's einmal hart und dann haben wir durch.
Hat er ein Gedankenexperiment gemacht. Haben wir's gemeinsam, Maike. Jetzt bin ich gespannt. Also ich fahr in dem Zug und Du bist am Bahnsteig. Jo. Ich hab im Zug 2 Pistolen dabei. Jo. Ich fahr mit dem, der Zug fährt gleichmäßig in der Sozialsystem durch den Bahnsteig durch mit 30 kilometer per stunde. Mhm. Okay? Betrachten wir erst einmal mich im Zug. Ich steh mitten im Zug drinnen und Du stehst mitten am Bahnsteig.
[00:43:46] Michael Sieg:
Mhm.
[00:43:47] Florian Haas:
Der Zug fahrt mit 30 kilometer per stunde gleichmäßig durch 'n Bahnsteig durch. Und sobald ich dich seh, schieß ich die eine Pistolenkugel nach vorne zum Zugenfang und die andere nach hinten zum Zugende. Mhm. Was beobachte ich im Zug?
[00:44:02] Michael Sieg:
Dass beide von dir wegfliegen
[00:44:04] Florian Haas:
mit Genau und beide kommen gleichzeitig Ja. Genau. Sie kommen gleichzeitig am Zugende und am Anfang an. Also auf beiden Seiten macht's Pling zur gleichen Zeit. Du stehst am Bahnsteig. Du siehst mich vorbeifahren und auf der Höhe, wo ich wo ich dich sehe, schieße ich eine Pistolenkugel nach vorne, 1 nach hinten. Aus deiner Sicht bewegt sich die Pistolenkugel nach vorne nicht mit 100 kilometer per stunde, davon ging man aus, sondern mit 100 kilometer per stunde plus 30 kilometer per stunde mit der Zuggeschwindigkeit. Aber der Zug fährt auch mit 30 kilometer per stunde nach vorne weg. Die Kugel nach hinten bewegt sich 100 kilometer per stunde aus der Pistole heraus, aber sie fährt ja entgegen der Zugrichtung, also minus 30 kilometer per stunde 70 kilometer per stunde. Aber der Zug fährt ja mit 30 kilometer per stunde das Ende auf die Kugel zu. Ja gut, aber Das machen wir's. Die nach hinten hat ja theoretisch dann auch die kürzere Strecke, oder?
Ja, aber ist ja doch die langsame Geschwindigkeit. Ja, ja klar. Aber ist relativ jetzt sicher da. Genau und aus deiner Sicht ist auch wieder alles gleichzeitig. Genau. Jetzt machen wir das gleiche Experiment mit Licht und mit 'nem hohen Geschwindigkeit. Und jetzt kommt genau das, was wir halt nie im Alltag erleben. Wir erleben halt 'n Zug, Pistolenkugel sonst irgendwas. Stell dir vor, ich bin wieder im Zug, hier in der Mitte und ich hab 2 Laserpointer.
[00:45:24] Michael Sieg:
Mhm.
[00:45:25] Florian Haas:
Und ich hab an den Enden vom Zug 'n Lichtsensor und die geben halt, wenn der Laserpointer drauftrifft, geben die 'n Signal ab. Mhm. Der Zug fährt jetzt mit 60 Prozent der Lichtgeschwindigkeit durch diesen Bahnsteig durch, also ordentlich Geschwindigkeit. Jo. Ich bin im Zug mit dir, okay? Jo. Also ich bin im Zug, durch das Außen, sobald ich dich seh, halte ich einen, jetzt aber dann nach vorn, einen nach hinten. Die beiden gehen mit Lichtgeschwindigkeit raus, die Lichtsignale, Mhm. Kommen gleichzeitig von hinten an. Also was beobachte ich? Das kannst Du jetzt fertig an. Genau. Also gleich beide Signale gehen gleichzeitig los. Korrekt. Du stehst aber am Bahnsteig und jetzt wird's pervers.
Für dich fährt der Zug mit 60 Prozent der Lichtgeschwindigkeit durch. Genau auf der Höhe, wo ich dich seh, geh ich mit dem Reserpointer nach vorne und einen nach hinten. Mhm. Du siehst, dass der Zug mit 60 Prozent nach vorne, der Lichtgeschwindigkeit nach vorne wegfährt. Ja. Der Lichtstrahl hat aber jetzt nicht Lichtgeschwindigkeit plus 60 Prozent, sondern wir haben ja vorher gesagt, Licht bleibt immer konstant. Also bewegt dieser Lichtstrahl aus deiner Sicht mit Lichtgeschwindigkeit auch nach vorne und nicht mit erhöhter Lichtgeschwindigkeit. Das heißt, der Zug, das vordere Ende vom Zug fährt dem Lichtstrahl weg. Ja.
Nach hinten, wenn ich schieße mit meinem Laserpointer Du fährst dem Strahl entgegen. Fährt dem Strahl entgegen. Wo kommt aus deiner Sicht der Lichtstrahl zuerst an? Hinten oder vorne? Theoretisch hinten wahrscheinlich zeitgleich, oder? Nein. Okay. Du hast vollkommen recht. Er kommt hinten zuerst an und dann erst vorne. Das, was Du siehst tatsächlich, es ist bewiesen, der Lichtstrahl kommt aus deiner Sicht hinten zuerst an. Das heißt, die hintere Lampe leuchtet zuerst hoch und dann erst vorne. So, der Zug hält an, ich steig aus, lauf auf dich zu und sag, und Meike, geiles Experiment oder zeitgleich hat das aufgeleuchtet. Und dann sagst Du? Nö.
Genau. So, wir streiten. Du sagst, Alter, ich hab's eindeutig gesehen. Standen. Da müssen wir
[00:47:29] Michael Sieg:
ständig gesehen. Müssen wir ständig streiten.
[00:47:33] Florian Haas:
Pass auf, jetzt kommt der große Clou. Ja. Wir streiten. Ich sag, Maike, ich hab's doch im Zug gesehen. Es hat zeitgleich aufgeleuchtet. Und Du sagst, nee, Flo, ich hab hier Zeugen. Da haben andere Leute. Erst hinten, dann vorne aufgeleuchtet. Also wir waren auch ein Schiedsrichter. Wir reanimieren Albert Einstein und sagen, der Onkel Albert, wer hat recht? Und was kommt das Krasse? Jetzt kommt die ganze Erkenntnis. Einstein sagt Beide. Beide haben recht. So und wenn beide recht haben, das wir sagen einmal, beide haben recht, okay? Mhm. Und deshalb purzelt alles andere automatisch aus. Wenn beide recht haben, heißt es, es kann keinen absoluten Raum geben und keine absolute Zeit geben. Denn wenn sowohl Du recht hast, ist dein Raum für dich richtig und mein Raum ist für mich die meine Zeit.
Das heißt, meine Beobachtung muss ich immer relativ zu dir sehen und Du deine relativ zu mir. Das heißt, wo der Begriff herkommt.
[00:48:39] Michael Sieg:
Okay.
[00:48:40] Florian Haas:
Und auf einmal sagst Du, wenn's keinen ausgeleideten Raum gibt, wenn's keinen absoluten Raum, keine absolute Zeit gibt, dann brauch ich auch kein Äther. Weil dieser Äther wär ja nur im absoluten Raum notwendig gewesen. Also scheiß auf den Äther.
[00:48:56] Michael Sieg:
Wir haben so viele Jahre versucht, irgendetwas zu finden, von dem keiner wusste, wo es existiert, dann und
[00:49:03] Florian Haas:
Einstein sagt natürlich durch dieses Experiment der relativen Gleich der gleichzeitig der relative Gleichzeitigkeit, wo man eben sagt, Maike erfährt etwas ganz anderes wie ich. Das heißt, für Maike gibt's eine ganz andere Raum- und Zeiterfahrung wie für mich. Maike hat eine eigene Raum und Zeit wie ich. Das heißt, es gibt nicht mehr den absoluten, es gibt keinen absoluten Raum. Jeder erfährt eigene Raum und Zeit. Ist nicht gerade in den neunzehnhundertan rum sehr attraktiv. Man sagt Einstein, okay, es gibt keinen absoluten Raum, keine absolute Zeit, scheiß drauf, da war noch kein Äther. Und dann geht's weiter. Aber warum ist die Lichtgeschwindigkeit immer die gleiche, auch in bewegten Systemen?
Der erinnert sich, na ja, es gab ja die Idee der Längenkontraktion und der Zeitdilatation. Dann sagt er, die muss es auch geben. Nur während bei Lawrence gesagt hat, na ja, in einem absoluten Raum also dein persönliche, deine persönliche Raumzeit wird gestaucht und zeitlich gedehnt im Vergleich zu mir. Und jetzt ist die nächste Frage, hat Einstein gesagt, ganz simpel. Okay, wie könnte man jetzt eine Berechnungsformel machen zwischen deinen und meinen Beobachtungen? Und er kam drauf auf die Laurenztransformationen, ganz ohne Annahmen vom Äther und absoluter Zeit einfach sie so ergeben das Ganze.
Und auf einmal waren die Maxwell Gleichungen Lorenzinvariant und waren auf einmal allgemeingültige Naturgesetze. Und nur das wollte Einstein beweisen. Alles, was er nach entstanden ist, war eigentlich nur Beiwerk. Er wollte nur beweisen, dass die Maxwell Gleichungen eben in Varianz sind, dass sie in allen in in den Nazalsystemen gleich gelten. Und er hat angefangen mit 2 Postulaten. Es gilt in allen Nazalsystemen die gleiche Naturgesetze wie bei Galileo, Lichtgeschwindigkeit ist konstant. Und alles andere daraus hat er einfach aus diesem Gedankenexperiment abgeleitet. Und der Titel dieser Veröffentlichung von ihm hieß ja auch nicht die spezielle Relativitätstheorie, sondern er hat auf Maxwell Bezug genommen. Und die der Titel hieß, über die Elektrodynamik bewegt der Körper.
[00:51:28] Michael Sieg:
Da muss ich sagen, gefällt mir die neue Variante irgendwie besser. Die hat 'n bisschen mehr mehr Bums.
[00:51:33] Florian Haas:
Da kam er erst später drauf. Er hat auch übrigens in dieser ersten Veröffentlichung dieses e ist gleich m c Quadrat nie erwähnt. Das kommt erst in 'ner späteren Veröffentlichung in dem Jahr raus. Aber stell dir mal vor, son junger Patentanwalt dritter Ordnung, unbekannt weltweit, stellt auf und sagt, Leute, was wir seit 10000 Jahren glauben, gilt nicht. Es gibt keinen absoluten Raum, keine absolute Zeit. Ist doch Bullshit. Und wenn wir das wenn wir das Konstrukt weglassen, brauchen wir auch keinen Äther. Und alles, was ihr euch über die letzten 100 Jahre versucht habt, komplizierter auszudenken, fällt einfach uns vor die Füße. Die Lorentransformation, die Längenkontaktion, die Zeitdelation, das ist alles eine logische eine logische Folge, wenn Du einfach sagst, die Lichtgeschwindigkeit bleibt immer konstant und es gilt das Relativitätsprinzip.
Und auf einmal kommt alles dabei heraus.
[00:52:30] Michael Sieg:
Also 'n paar 100 Jahre vorher wäre dafür verbrannt worden.
[00:52:33] Florian Haas:
Ja, definitiv. Und wie gesagt, ja, ich wollte überredet gehabt, Maike, er bekam auch nicht Nobelpreis dafür.
[00:52:41] Michael Sieg:
Genau.
[00:52:43] Florian Haas:
Vielleicht noch was wichtig ist, dieses Jahr neunzehnhundertfünf heißt in der Physik ein anus virabilis, ein ein wunderbares Jahr. Denn Einstein hat in dem Jahr wieder seine Doktorarbeit veröffentlicht. Er hat diese spezielle Relativitätstheorie. Er hat durch den Fotoeffekt mal eben die Quantenmechanik mitbegründet und durch die Erklärung der Branchenmolekularbewegung endgültig bewiesen es Atome gibt, was damals auch noch umstritten war. Das heißt, der war wirklich ein Gigant. Und wie er später bei der Interview gesagt hat, er stand auf den Schultern von Giganten, hat er Maxwell gemeint. Aber was er selbst geschafft hat, er hat in einem Jahr Doktorarbeit geschrieben, Atomtheorie bewiesen, den den Fotoeffekt, damit die Kantenmechanik bewiesen durch den Fotoeffekt und einmal nebenbei Raum und Zeit komplett von oben nach unten umgedreht.
[00:53:39] Michael Sieg:
Und das als irgend 'n kleines Würstchen in irgend 'nem Amt in Bern. Richtig. Das, meine Damen und Herren, nennt man verschenktes Potenzial.
[00:53:49] Florian Haas:
Und Also glücklicherweise am Ende des Tages nicht mehr. Entschuldige. Ja. Und in der nächsten Folge, man hat er dann versucht natürlich, Einschlagen zu widerlegen, weil keiner war wirklich happy mit dem, was er da von sich gegeben hat. Aber es hat halt Sinn ergeben und vor allem seine Theorie hat er auf ein paar Seiten niederschreiben können. Verstehst? Keine 100 Seiten Papers. Das waren, glaub ich, 5, 6, 7 Seiten gewesen. Und da war das Ding durch. Und es war halt wie Maxwell auch, es war halt bestechend logisch, aber Du musst es halt ziemlich viel aufgeben.
Und wir werden in der nächsten Folge dann genau auf die Sachen rangehen, wo Sie versuchen, ihn zu widerlegen. Zwillingsparadoxon, Garagenparadoxon. Und wir werden diskutieren, wie kam er dann nur durch diese Postulate auf e ist gleich m c Quadrat? Aber das ist auch ganz simpel.
[00:54:36] Michael Sieg:
Ganz simpel wie alles in der Physik und wie wir grade festgestellt haben, wenn Du irgendwann nicht mehr weiterkommst, da findest Du einfach einen etwa. Genau. Ich mein, ist das Beste. So hat man sich schon immer Sachen erklärt. Es funktioniert nicht, egal, da gibt's schon was Neues, damit funktioniert's. Aber gut, dann haben wir die erste Folge von Weightward Wissen jetzt mal durch. Flo, danke für den Input und ja, ich hab echt Bock auf die nächste Folge, auch wenn mein Kopf gerade echt Das
[00:55:02] Florian Haas:
sagst Du doch, Du hast so.
[00:55:04] Michael Sieg:
Genau. In der nächste Folge kommt dann alles das, was die Trackies- und Star Wars Fans irgendwie irre macht. Meine Lieben, nächste Folge, wie schon angekündigt, dann in 2 Wochen, also in 2 Wochen ab dem Releasedatum, wann ihr's hört, je nachdem, vielleicht auch 'n paar Tage weniger. Wie immer, wie gehabt, lasst uns die verdiente 5 Sterne Bewertung da. Empfehlt uns gerne weiter, auch an Physik- und Naturwissenschaftsmuffel wie mich oder an Physiker, die dann nicht nur versuchen dürfen, Einstein zu widerlegen, sondern auch vielleicht Flo zu widerlegen. Machen wir einfach eine neue Challenge auf. Ja, ansonsten wünsche ich euch viel Spaß bei was auch immer ihr jetzt tut. Flo, danke für die Insights, danke für den Input. Ich brauch jetzt 2 Wochen zur Erholung.
Wir hören uns auf jeden Fall zur nächsten Folge und in diesem Sinne, ihr habt euch wohl.
[00:55:54] Florian Haas:
Bis dann, ciao, servus.